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Spar- u. Darlehenskasse          später: Raiffeisenbank

                                -Verband der schleswig-holsteinischen landwirtsch. Genossenschaft e.V.-

Zimmerei Schütt Luftbild für website 

Dieses Bild wurde 2025 von Inka Narwutsch zur Verfügung gestellt. 

 

Bevor das Bankgebäude und der Raiba-Turm gebaut wurden, stand hier bereits ein schwarzer Holzschuppen. Dieser diente wohl schon länger als Lagerschuppen für Düngemittel. Wofür noch ist jedoch auch bei den älteren Mitbürgern nicht mehr bekannt. Nur, dass nach dem 2. Weltkrieg die eingesammelten Wehrmachts-Sachen hier eingelagert wurden. Nach Erzählung eines älteren Beringstedters (Erh. Marxen, der dies ebenfalls erzählt bekam), nutzte sie einst den jugendlichen Buben als Gelegenheit hier einzudringen, um einige dieser gesammelten Sachen wieder herauszuholen.

Nachdem der Müller Hans Bock in Ostermühlen in den wohlverdienten Ruhestand ging, wurde hier -in der Mitte von Beringstedt- eine Mühle eingerichtet. Diese benötigte jetzt keine Wasserkraft mehr zum Mahlen, denn sie wurde elektrisch betrieben. Auf den einzelnen Bauernhöfen war es einst üblich, dass die geernteten Getreide-Garben auf dem über der Diele liegenden Boden gelagert und im Winter dann auf der Diele gedroschen und in Säcke abgefüllt wurden. Diese fuhr man anschließend zur Mühle um das Getreide mahlen zu lassen. Dann kamen die ersten Mähdrescher (z. B. bei Ernst Butenschön, Eduard Voß und Claus Hadenfeldt) und erleichterten diese anstrengende Arbeit.

Als von der Genossenschaft dann ein Trocknungsturm aufgebaut wurde und in Betrieb ging, kam es in der Erntezeit sogar zu erhöhtem Andrang bei der Anlieferung des Getreides, da die Ernte bei allen Landwirten zur gleichen Zeit eingebracht wurde. So erlebte es Herr Marxen, dass es manchmal sogar bis tief in die Nacht hinein zu einer langen Schlange vor der Annahmestelle am Turm kam. Auch die Landwirte aus der näheren Umgebung lieferten hier ihr Getreide an. Herr Lübke war von der Genossenschaft hier angestellt und überwachte bzw. notierte die ein- und ausgehende Ware. Er war auch zuständig für die Wiegescheine, die hier abgegeben wurden für die abgewogenen Düngemittel etc. Diese Lade-Waage befand sich auf der Südseite der Gastwirtschaft Ott.

Dann wurde bei einer Genossenschafts-Versammlung der Neubau der Geschäftsräume für die Spar- und Darlehenskasse beschlossen. Diese befanden sich zuvor im Haus Steinbergstraße 7 und ihr Geschäftsführer hieß Herbert Jürß.

Im März 1970 wurde das neue Gebäude eröffnet:

1970 das neue Gebäude der Spar und Darlehenskasse Saar 54 für website

Zur Vorgeschichte der Spar- und Darlehenskasse siehe Hausgeschichte Steinbergstraße 7:

Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Spar- und Darlehenskasse am 22.11.1951 stand die Rendantenwahl auf der Tagesordnung. Die Versammlung entschied sich für Herbert Jürß aus Rendsburg. Zuvor hatte Hans Greve diese Aufgabe, auch die Spar- u. Darlehenskasse befand sich in seinem Haus, Steinbergstraße 16.

Um für die Spar- und Darlehenskasse neue geeignete Räume zu schaffen wurde 1952 eigens ein Haus in der Steinbergstraße 7 gebaut, in das der neu gewählte Rendant Herbert Jürß mit seiner Frau Irmi einzog.

Spar und Darlehenskasse Jürß für website              Spar und Darlehenskasse 2

 

Weiteres zur Raiffeisen-Genossenschaft:

Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts bildete sich in Deutschland die Raiffeisen-Genossenschaft. Sie übernahmen das Warengeschäft für Düngemittel und Saatgut etc., die für die Landwirtschaft gebraucht wurden. Viele Landwirte hatten sich dieser Genossenschaft angeschlossen und Anteile gekauft, denn sie brachte viele Vorteile mit sich. Die Zahlungen für die Waren, die auf dem nahe-liegenden Bahnhof in Waggons angeliefert wurden, rechnete man über die Spar- und Darlehenskasse ab. Dies war bereits seit längerer Zeit so. Auch die Meierei-Genossenschaft hatte bereits im Jahr 1935 die bargeldlose Zahlung des Milchgeldes eingeführt und allmählich wurde dies zum täglichen Geschäft.

Das Gelände der späteren Raiffeisenbank mit dahinter liegendem Lagerschuppen und hier noch nicht vorhandenem Trocknungs- und Silotürmen …

 Saar Ausschnitt einer Flurkarte

Das folgende alte Rechnungsbuch aus den 1920er Jahren wurde von Ingrid Martens zur Verfügung gestellt. Sie fand es bei Auf-räumarbeiten 2020 in den alten Unterlagen der Familie.

 für website Sparkassenbuch Martens    Laufende Rechnungsbuch für website   

Sowie ein weiteres aus dem Jahr 1948:

Durch den Zusammenschluß der landwirtschaftlichen Genossenschaften wurden auch Beringstedt, Seefeld und Todenbüttel Teil dieser Fusion und aus der Spar- und Darlehenskasse ging

die Raiffeisen-Genossenschaftsbank

hervor, die hier in Beringstedt die Warengeschäfte übernahm. Inzwischen war das 4-Augen-Prinzig eingeführt worden und so waren auch 2 Geschäftsführer mit gleichen Befugnissen hier tätig:

Hinrich Norden                (Warengeschäft) und

Herbert Jürß                      (Bank)

Eine Aufnahme von 2024 zeigt den Raiffeisenturm und das ehemalige Bank-Gebäude.

Aufnahme April 2024 für website 

Beim Trocknungsturm und als Lagerarbeiter waren hier beschäftigt:                       (Quelle: Erinnerungen von Erhard Maxen, Knöll)

Johann Schröder und

Hans Hinrich Trede (Osterhof).

Wilhelm Fischer. Dieser hatte bereits einen eigenen Lkw und sein Geschäft zu einem eigenen Fuhrunternehmen ausgebaut. Auch sein Schwager

Walter Sievers besaß einen eigenen Lkw  …

Ein weiterer Mitarbeiter war Willi Ballnus. Er war ein fröhlicher Mensch und wohnte in Todenbüttel. Er arbeitete zuvor bei der Todenbüttler Ziegelei. Er war nicht fest angestellt, hatte ebenfalls einen eigenen Lkw und fuhr die Waren zu den Kunden.

Auch der Pulser Heinz Tank war hier bei der Raiba-Genossenschaft beschäftigt.

Auch auf dem Bahnhofsgelände, auf der gegenüberliebenden Seite, das einst zum Bahnhofsgelände gehörte und auf dem anfangs Vieh und andere Waren verladen wurden (siehe Bahnhofsgeschichte), entstanden weitere Lagerschuppen für Düngemitteln und Saatgut etc. Das sich bei der anliegenden Bahnhofs-Gastwirtschaft (heute W. Quednau) bereits eine Lade-Waage befand, erwies sich hierfür als sehr hilfreich.

Auf diesem Luftbild sind die an der südlichen Grundstücksgrenze vom Haus Illing (Birkenweg) befindlichen Lagerschuppen der Raiffeisengenossenschaft mit fotografiert worden.

Luftbild Haus Illing Schuppen für website

Ein Bild aus dem Internet zeigt ebenfalls die ehemaligen Lagerschuppen:

1988 Bahnhof Beringstedt b

Heute sind sie nicht mehr vorhanden. Die Lagerschuppen sind  vor einigen Jahren abgerissen worden.

1998      brannte der hinter der Bank und vor dem Raiffeisenturm befindliche Lagerschuppen ab. Dieser Teil war zuvor bereits von der Raiffeisen-Genossenschaft verkauft worden und der neue Besitzer richtete hier einen

alles für `Eine-Mark-Laden´   ein.

Einige Zeit nach diesem Brand-Ereignis wurde die vor dieser Ruine liegende Raiffeisenbank-Filiale in Beringstedt nach Todenbüttel verlegt. Das ehemalige Bank-Gebäude wurde verkauft. Der neue Besitzer eröffnete hier ein neues Geschäft (Autoteile Seidel). Die dahinter liegende Ruine und der nicht mehr genutzte Turm bleiben für lange Zeit ein Schandfleck in Beringstedt. Auch nach der Versteigerung dieses Teils des ehemals zusammengehörenden Gebäudes ist hier bisher keine Besserung in Sicht.

Nur der vordere Teil wird weiterhin genutzt:

Autoteile Seidel

Autoteile Seidel für website   Aufnahme April 2024 für website

An der Südseite wird eine Werkstatt für Kfz-Reparaturen ausgebaut.

 

 

Heute (2023) befindet sich hier in diesen Räumen der Elektrowerkzeughandel von André Zagatta.

 

Die meisten Kunden bestellen hier heute ONLINE über´s Internet.

Zagatta Andre Elektroteilehandel google maps 2023    google maps 2024

 

 

 

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