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Trägerin des Bundesverdienstordens

Wilma Illing hat sich in der Gemeinde Beringstedt einen besonders erwähnenswerten Platz verdient!

1913 wird sie in Beringstedt geboren. Sie wächst in Kiel auf und besucht hier die höhere Töchterschule. Dann macht sie eine Fachausbildung zur Kindergärtnerin. Beim Sport (THW Kiel) lernt sie ihren Mann Walter kennen. Er war gelernter Meierist und seid 1928 Funker bei der Reichsmarine. Sie heiraten 1935. Versetzungsbedingt ziehen sie zum Seefliegerhorst nach Kamp in Pommern und anschließend nach Pillau-Neutief in Ostpreußen, wo Wilma im Lazarett tätig war. Walter wurde Nachrichtenoffizier und Kompaniechef. Sie hatten inzwischen 4 Söhne und eine Tochter bekommen.

 Wilma Illing 2

1945 gelang es Wilma, unter teils abenteuerlichen Umständen, mit ihren 5 Kindern (9 Monate bis 9 Jahre alt) von Ostpreußen nach Kiel zu fliehen. Von dort ging es weiter zur Tante nach Beringstedt, denn hier stand ihr Großelternhaus (Mückenhörn 9, Bolln, Lütje). Im August 1945, nach der Entlassung aus der Gefangenschaft, folgte Walter Illing seiner Familie nach Beringstedt. Von 1956 bis 1965 ist er Hauptmann beim Wehrbereichskommando in Kiel. Anschließend arbeitete er bis 1977 als Angestellter bei Fa. Pohl in Hohenwestedt. Als Rentner wurde er Vorsitzender des Beringstedter Gesangvereins und, wie er immer sagte: „Cheffahrer meiner Frau.“

Wilma Illing war zeitlebens sozial sehr engagiert. Gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Hans Harms kümmert sie sich darum, dass im Jahr 1945/46 und auch später alle in Beringstedt ankommenden Flüchtlinge und Heimatvertriebene eine Unterkunft bekommen, was nicht immer einfach war zu dieser Zeit, aber -so gut es eben ging- bewältigt wurde. 1948 gründete sie den DRK-Ortsverein in Beringstedt und war hier von 1959 - 1992 die 1. Vorsitzende. Weiterhin ist sie von 1950 bis 1979 im Schuldienst tätig. Erst in Beringstedt und ab 1972, nach Auflösung der Beringstedter Schule, auch in Todenbüttel. Sie ist ab 1951 die erste Frau in der Gemeindevertretung von Beringstedt und gehörte dieser 30 Jahre lang an. 1970 ist sie eine der sieben Gründungsmitglieder der Lebenshilfe Hohenwestedt. 1972 richtete sie gemeinsam mit der Gemeindevertretung die Kinderstube in Beringstedt ein.

Für ihr großes Engagement bekam sie am 25. April 1974 das Bundesverdienstkreuz im Kieler Ministerium verliehen. 1985 erhielt sie die höchste DRK-Ehrennadel und kümmerte sich auch als 83jährige noch um die Senioren in der Gemeinde Beringstedt, die zum Teil jünger sind als sie selbst. Sie hat sich über Jahrzehnte in Beringstedt und Umgebung für soziale Belange eingesetzt. Es waren zeitweilig bis zu 22 Ehrenämter, in denen sie tätig war.

Im Jahr 2000 feiern Wilma und Walter Illing ihre `Eiserne Hochzeit´. Ein Ereignis, das es -soweit man zurückdenken kann- zuvor in Beringstedt noch nicht gegeben hatte.

 Wilma und Walter Illing bei ihrer Eisernen Hochzeit

2001 feiert Walter Illing seinen 90. Geburtstag und Wilma Ihren im Jahr 2003.

Sie verstarb kurz darauf. Walter wurde 97 Jahre alt und war zu der Zeit der älteste Beringstedter. Er machte gerne Fahrradtouren und wurde bis zuletzt liebevoll von seiner Familie versorgt.