Der Bahnhof von Beringstedt und seine Geschichte
Eine Postkarte aus dem Jahr 1921
Der Fahrkartenverkauf und der Aufenthaltsraum für wartende Fahrgäste befand sich im rechten Gebäudeteil (siehe Fenster mit weißer Bank davor. Eingang seitlich). Hier gab es ein öffentliches WC (Nebengebäude, nicht auf dem Bild) und im Winter wurde dieser Raum durch einen Holzofen beheizt. Deshalb diente er den Jugendlichen im Dorf oft als Treffpunkt und Aufenthaltsraum. Bis der Bahnwärter Feierabend hatte und die Tür zuschloß.
Die drei mittleren Fenster gehörten zum Schaltraum, in dem die Weichen gestellt werden konnten. Vor diesem mittleren Gebäudeteil sieht man die Kurbel. Damit wurden die Schranken an der Straße runter- bzw. hochgekurbelt.
Die folgende Zeichnung (Kopie) wurde von Peter Voß zur Verfügung gestellt. Sein Großvater arbeitete einst hier bei der Bahn (siehe Hausgeschichte: Am Bahnhof 6):
Abgeschrieben aus den Aufzeichnungen von Otto Bolln (1900 – 1994), Bahnamtman bei der Bundesbahnanstalt in Hamburg, den Unterlagen und Bildsammlungen im Archiv der Gemeinde Beringstedt und der Zusammenfassung unseres Ehrenbürgers Herbert Jürß (1927 - 2017):
W E S T B A H N mit Bahnstation Beringstedt
Die erste Eisenbahnverbindung in Schleswig-Holstein war die 1842 eröffnete Strecke von Altona nach Kiel. Diese trug den stolzen Namen „König Christian VIII Ostseebahn“. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auch schon die Eisenbahnverbindung von Neumünster nach Rendsburg und weiter nach Norden. Im Westen des Landes war die sogenannte „Marschbahn“ von Elmshorn über Glückstadt nach Itzehoe schon in Betrieb und die Weiterführung nach Heide im Bau.
Querverbindungen fehlten in Holstein aber noch zunächst gänzlich.