Im „Missale“ der Kirche Schenefeld von 1548 und 1576
(Inventarverzeichnis, Missale = Messbuch, aus der kath. Zeit) sind folgende Angaben enthalten: „Dat Berinckstedter verendel“ to Beringstede
Hennecke Eggerdes Hans Hadenfeld Eggert Jacobs
Harder Beken Hermann Voß Clawes Bestorpe
die für gepachteten Ländereien (Wischen und Wurten) nach Himpten gemessenen Roggen zu zahlen hatten. Als offenbarer Flurname taucht darin „Hilleken Sardt“ und „Hilleken Zartte“ auf.
1600 Eine Liste der Hufner in Beringstedt:
Vollhufen: Jacob Martens Detlef Otte Hans Wittmaake Hermann Voß Harder Harges Thyes Tode Steffen Martens Eggert Jacob Reymer Ehlers
Hans Hadenfeld Hans Carstens Eler Bestorff
Halbhufen: Hinrich Tode Ratke Bostell Claus Voß Hannelore Voß Hans Söte Johann Albers
Ostermühlen: Claus Lucht Johann Güldenstedt Hans Timm
Müller in Ostermühlen war: Claus Popp
In der ältesten Landkarte der Ämter Rendsbug, Kiel und Bordesholm von 1649
von Johs Meier, Husum, sind folgende Ortschaften genannt:
Beringstede Reer Luitken Wistede
Weedelhoep (als Wassermühle, später Christinental)
Pulßa Siemeon Klus (süd-westlich von Beringstede)
Orßa Staffstede Luenstede
Hale mit Steinbergen Imbueren Drage (als Adelssitz)
Graull Quarnstede Wiedenborstel
Die Wälder südlich von Rendsburg reichten einst bis Beringstedt und alle oben genannten Ortschaften gehören zu den ältesten Siedlungen hier in unserer Gegend. Heute ist von diesem großen Waldbestand nur noch das Haaler Gehege als größeres zusammenhängendes Waldgebiet vorhanden.
Eine alte Karte mit der Umgebung von Beringstedt.
1696 Auf einer Liste für Landwirtschaftliche Betriebe in diesem Jahr sind folgende Namen aufgeführt:
Gemessen in Fourage -zwecks Besteuerung-
Beringstedt: Cl. Martens (voll) Jg. Otte (voll)
Cl. Plog (voll) Mx Voß, Dingtvogt (-)
als Dingtvogt war er befreit von der Steuer
Hans Hadenfeldt (voll)
Joh. Bockhorst (3/4) Thies Otte (3/4)
Harder Otte (3/4) Hans Voß (3/4)
Hans Ohme (1/4) Detlef Beeke (1/2)
Cl. Soeth (3/4) Peter Karstens (0)
Michel Beeke (1/8) Tils Pope (1/8)
Ostermühlen: Cl. Martens (voll) Hans Offe (0)
1734 bis 1737 wurde das Kirchspiel Schenefeld (zu dem Beringstedt gehörte) neu vermessen durch den Landmesser Peter Reyher aus Rendsburg (geb. 1698 in Wrohm, gest. 1764 in Schenefeld). Damit sollten die Abgaben an die Kirche neu festgelegt werden. Die Kosten der Vermessung mußten die Kirchspiel-Eingesessenen tragen.
Beringstedt hatte zu dieser Zeit: 245 Pferde und Beesten (Rinder) 123 Schafe
1773 gab es 26 landwirtschaftliche Höfe in Beringstedt (incl. einem in Ostermühlen).
Hierzu gehören: Eggert Lucht, Samuel Ott, Jörg Siebke, Hans Ploog, Claus Hadenfeldt, Claus Heesch, J. Soldt, M. Mehrens, J. Hildebrand, Carsten Ruge,
Cl. Rohweder, Thies Voß, N. Ott, Hg. Timm, Cl. Hollm, Hs. Saggau, Hg. Söth, Peter Beck, Cl. Martens, T. Carstens, Joh. Alter, Cl. Bockhorst, H. Perner, M. Tiltger, Christoph Tiedemann
und in Ostermühlen: Hans Hadenfeldt
Einkoppelung und Verteilung des Areals Beringstedt
Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts gab es auch in Beringstedt eine wichtige Veränderung. Die Königliche Verordnung vom 19.1.1771 verlangte die Einkoppelung. Vorausgegangen war die Bonitierungsverordung, die einer gerechteren Steuerbemessung diente.
Im Landesarchiv Schleswig hat H. Jürß dazu folgendes gefunden:
Nr. 104 / 776
Verkopplung der Dorfschaft Beringstedt von 1779 bis 1789
Instruktion für die Landmesser und Bonitierungsmänner der Dorfschaft Beringstedt
18. Oktober 1779 28. Oktober 1779
Rendsburg Jevenstedt – Rendsburg
Unterschrieben Unterschrieben
Neumann Weiße Küle
Bonitierungsmänner: Nicolaus Böthern aus Warringholz
Jürgen Kaack aus Hohenwestedt
Carsten Thiedtjen aus Gokels
Landmesser: Hans Trede aus Remmels
Für alle Dorfacker, -wiesen und Landwege, Straßenbreite 2 Ruthen und mit Gräben 3 Ruthen. Um das Dorf so viel Land bleibt, damit die Schafe, Schweine und Gänse nicht sogleich Schaden anrichten, wenn sie aus dem Stall gelassen werden. Diese Plätze sollen Gemeinschaftseigentum bleiben und nicht zu Verteilung kommen.
1785 Beringstedt, 12.12.1785
Nach dem diese Dorfgemeinschaft-Verteilung so weit geschehen, dass die Verlegung und Ausweisung der Koppeln den Interessenten am 29. u. 30. Nov. 1785 von den Bonitätsmännern Jürgen Kaack, Hohenwestedt, und Carsten Tiedtjen, Gokels, weil der Dritte nämlich Nicolaus Boetern zu Warringholz verstorben ist, angezeigt werden.
So haben wir uns heute begeben, und sämtliche Interessenten vernommen, ob sie mit dieser Verteilung und Verlegung zufrieden oder was gegen diese einwenden möchten.
Allgemeine Zufriedenheit mit Einwendungen:
/diese sind in der Unterlage niedergelegt/
Hans Plog
Cl. Hadenfeldt, Junior
Cl. Hadenfeldt, Senior, Dingtvogt
Thies Carsten
Johann Gerhard Kaltenbach
……en Sievers wg. umgeknickter 1.Seite ist die 2. Seite (Kopie) hier nicht lesbar!
…us Thien
Marx Rohwedder
Johann Alter
Claus Heeschen
Carsten Hillbrandt
Carsten Martens
Christopher Tiedemann
Christopher Spitzbarth
Hans Jürgen Lucht
Niederschrift vom 13. Februar 1786
Begehung an Ort und Stelle der am Vortage eingebrachten Beschwerden und Regelungen. Nicht geklärte Beschwerden und Regelungen sind innerhalb von 14 Tagen beim Amtsausschuss einzubringen.
Vermäß und Verteilung wie auch Verleg- und Bonitierungs-Register von der Dorfschaft Beringstedt, im Kirchspiel Schenefeld ihre Holzgründe und Gemeinheiten vermessen von den beeidigten Landmesser Hans Trede aus Remmels und bonitiert von den dazu beeidigten und bestellten Männern als:
- Bauernvogt Jürgen Kaack aus Hohenwestedt
- Carsten Tietgen aus Gokels
- Nicolaus Bötern aus Warringholz -Letzterer ist aber vor der Verteilung mit Tod abgegangen-
Zusammenstellung: aller Bauern, die bei dieser Verteilung Land erhalten haben mit der genauen Mengenangabe in Quant und Quadet (lateinische Mengen), die hier jedoch nicht weiter ausgeführt werden. Deshalb hier nur die aufgeführten Namen:
Hans Lucht Hans Jürgen Lucht Sahmel Otten Jochim Siepen Hans Plog Claus Hadenfeldt, jun. Claus Hadenfeld, sen. Claus Heesch
Carsten Hillbrandt Johann Kock Hans Hadenfeld, Osterm. Carsten Ruge Claus Timm Ties Voß Joh. Gerh. Caltenbach Jürgen Wittmaak
Claus Thun Ehler Holm Claus Sachau und Claus Börgen Henning Söth Peter Beecker´s Erben Claus Martens Thies Carstens
Johann Otten Christopher Spitzbarth Max Rohweder Christian Martens Christopher Martens Samuel Rathe
Insgesamt kamen 513 Quant und 200 Quadet zur Verteilung
Es hat ein jeder Eingesessene in Beringstedt erhalten an guten Lande wie folgert
-hierbei handelt es sich um kleinere Grundstücke von 1 Quant und weniger-
Hans Lucht Hinrich Otte Joachim Siepen Hans Plog
Claus Hadenfelt -Bauer- Claus Hadenfeldt -Dingvogt Johann Kock
Marg. Voß, Osterm. Carsten Ruge Ties Voß Claus Timm
Johann Kaltenbach Jürgen Wittmaack Claus Thun Ehler Hollm
Claus Saggau Paul Otten Hermann Söth Hans Rieken
Claus Martens Ties Carstens Johann Alter Max Rohweder
Carsten Hillbrand Claus Heesch Harder Martens Hans Jürgen Lucht Ww
Christopher Lindemann Christopher Spitzbarth Carsten Ruge Hans Lucht
Hier waren es insgesamt 22 Quant, die verteilt wurden
Zufrieden: Thies Voß, Jürgen Wittmaak, Henning Söth, Daniel Otten, Claus Timm, Horst Sieven, Johann Koern, Ehler Holm ...
Eine Karte von 1795 zeigt das damalige Beringstedt mit seinen Höfen und Häusern:
Die Bahnstrecke wurde erst 1877 eröffnet und ist auf dieser Karte noch nicht vorhanden.
1870 gibt es in Beringstedt 26 Besitzer mit einem und mit mehreren Pferden. Insgesamt sind es 40 Besitzungen mit 60 Familien
Nachfolgend ein Kartenausschnitt, der im Jahr 1880 veröffentlicht wurde:
Auf dem Saar (nördlich der Bahn) steht zu dieser Zeit nur 1 Haus. Das Bahnhofsgebäude liegt auf der Nordseite der Bahnlinie.
Aus den Unterlagen der Familie Wendell stammt folgende Auflistung:
1898 Grundbesitzer die zur Bildung einer Genossenschaft zur Entwässerung der Haalerau eingeladen wurden:
ha ar qm
Eggert Lucht 12 46
Johann Ludwig Wendell 1 56 64
Hans Greve 1 90 96
Eggert Lucht 9 81 11
Hermann Voß 4 06 76
Hans Trede (Osterhof) 2 16 5
Claus Ott 1 59 40
Marcus Sachau 2 6 76
Jacob Harms 5 61 81
Jürgen Bruhn 4 92 58
Eggert Gribbohm 69 44
Johann Wensien 1 21 67
Claus Wohlers 1 16 10
Hans Detlef Ruge 4 43 20
Hinrich Pahl (und Ehefrau Anna, geb. Köster) 73 60
Hans Hadenfeldt 9 29 69
Claus Daniel Hadenfeldt 8 97 37
Jürgen Sievers 73 16
Ehler Holm 1 84 22
Marx Voß 5 81 99
Johann Kaltenbach 4 65 81
Hinrich Holm 4 06 33
Christopher Ewers 1 02 07
Claus Martens 1 38 29
Jürgen Hadenfeldt 2 3 94
Johann Hinrich Butendorf 1 --- 27
Gemeinde 19 66
Ein Bericht zur NS-Zeit, geschrieben von Otto Bolln (*1900 +1994):
In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre erging es der Landwirtschaft allgemein und speziell auch den Bauern in Holstein sehr schlecht. Man erinnere sich nur an die mit Gewalt verhinderten Zwangsversteigerungen von Ochsen und anderen lebenden Tieren und an den mit großen Strohfeuern verhinderten Abtrieb von gepfändeten Hornvieh durch die Gerichtsvollzieher und deren Helfer. Sicher wissen manche noch von den Bombenanschlägen gegen Finanz- und Landratsämter und den Gerichtsgebäuden in Itzehoe, Heide, Husum und die blutig verlaufene Demonstration der Bauern in Neumünster, an die schwarze Fahne der Bauern mit weißem Pflug und rotem Schwert an gerade geschmiedeten Sensen. Schuld an dieser landesweiten Misere der Landwirtschaft waren die allgemeine Geldknappheit, der Mangel an Krediten und angeblich vor allem die Zinsenlast für die nach der ersten Währungsreform allzu großzügig gehandhabten Roggen-Pfandbriefe oder Pfandbriefe auf Goldmarkbasis. In diese damals für die Landwirtschaft aussichtslos erscheinende Situation stieß Adolf Hitler mit seiner dämagogischen Agitation hinein und er fand mit seinen Parolen von der Brechung der jüdischen Zinsknechtschaft nur zu willige Zuhörer unter den emotionsgeladenen Zuhörern und nicht nur der jüngeren Versammlungsbesuchern. Er versprach ihnen das Erbhofgesetz (auch gehalten) und gerechten Lohn für ihre Arbeit und ihre Erzeugnisse. Bei den Versammlungen in den größeren und auch kleineren Orten stießen zahlreiche Bauern und auch andere politisch Unzufriedene zur NSDAP, auch Beringstedt und diese blieben der Partei auch durch pünktliche Beitragszahlungen treu. Als die NSDAP 1933 die Regierungsmacht an sich riß, waren in Beringstedt überraschend viele Mitglieder vorhanden, deren Partei-Mitgliedsnummer sich unter 100 000 befand und diese Mitglieder erhielten dann als sogenannte `Alte Kämpfer´ das goldumrandete Parteiabzeichen. Viele von ihnen hatten sich bis dahin politisch allerdings gar nicht bemerkbar gemacht und sie zeigten die Hakenkreuzfahne erst, als dies völlig ungefährlich geworden war. Im Allgemeinen waren alle die, die das Ehrenzeichen trugen damit zu höheren Dingen berufen, gleich ob in der Partei, in einer der Parteiformationen oder im öffentlichen Dienst. Von diesen Ehrenzeichenträgern gab es in B. damals nicht weniger als 16, was einem Rekord für den nur 600 Einwohner großen Ort gleichkam.
Gosch stieg zum SA-Standartenführer (Regimentskommandeur), Joh. Kracht zum Oberstführer im Reichsarbeitsdienst auf. Andere wurden Gruppenleiter, Ortsbauernführer, SA-Sturmführer (Kompaniechef), Postsekretär usw. Zur Ehrenrettung dieser `Alten Kämpfer´ muß gesagt werden, daß sie -von einer Ausnahme abgesehen- tolerant gegen politisch andersorientierte Dorfbewohner waren und daß sie m.W. niemand denunziert oder verfolgt haben. Trotzdem erging es diesen Würdenträgern nach 1945, soweit sie damals noch am Leben waren, nicht gut, denn sie wurden summarisch eingesperrt in den frei gewordenen Konzentrationslagern, u. a. in Neuengamme und Gadeland bei Neumünster. Sie wurden nicht umgebracht, sondern umerzogen und umfunktioniert und sie kamen alle, wenn vielleicht auch nicht völlig geläutert, so doch auf alle Fälle recht abgemagert wieder heim.
Fahnenweihe Mai 1931
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1960 hat Beringstedt 25 Bauernhöfe von 5 bis 170 Hektar Größe und rund 60 Einwohner, die Ihren Beruf auswärts in Neumünster, Hohenwestedt und in den Nachbargemeinden ausüben.
Jahr Anzahl
Einwohnerzahlen: 1855 405
1900 491
1905 544
1925 607
1939 584
1945 1244
1950 1041
1956 778
1967 682
1975 732
1987 689
1988 668
1996 760
1999 800