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Das nächste Haus hinter dem Hof Kühl, zuvor Sachau, war einst die Dorfschule von Beringstedt:
Diese Bild vom alten Schulhaus (bis 1901) wurde 1954 aufgenommen von der Abschlußschülerin Annelene Büßen (später Illing). Sie ging zu der Zeit in Hohenwestedt zur Schule und schrieb einen Bericht über ihr Heimatdorf Beringstedt. Hierfür bekam sie eine sehr gute Note.
Die Geschichte der alten Schule von Beringstedt
aufgeschrieben von Hauptlehrer a.D. Hans Roske (Schulleiter in Beringstedt von 1956-1964) übersetzt aus der alten deutschen Schrift aus den alten Unterlagen des Beringstedter Archivs und weiteren Recherchen in alten Unterlagen:
Die erste Beringstedter Schulchronik ist von Lehrer Thomsen angelegt worden, der von 1881 – 1908 hier tätig war. Desweiteren hat Otto Bolln einige Details aus den Anfängen aufgeschrieben und unser Ehrenbürger Herbert Jürß hat viele schriftliche Fakten im LandesArchiv Schleswig gefunden, die dort aufbewahrt werden. Desweiteren hat er einige Bilder hinzugefügt zu denen später weitere Bilder hinzugefügt wurden.
Im Kirchspiel Schenefeld, zu dem Beringstedt damals gehörte, steht im Jahr 1686 geschrieben, dass in jedem Dorfe eine Schule vorhanden ist! (Dies ist im Visitationsbericht d. Gen.-Sup. Erdmann von 1686 im Landesarchiv Gottorf nachzulesen).
Erst nach 1700 gibt es reichlichere Nachweise über Schulen (Vergl. Anl.2. Bericht des Past. Haberkorn von 1708. L.A. Gottorf A.III. 1578). Was in den Akten erscheint sind zunächst Klagen der Pastoren über Unzulänglichkeiten im Schulwesen. Schulen wurden nur von Martini bis Lichtmess (Winterschule, 10. Nov. bis 2. Febr.) gehalten. Als Schulmeister stellten die Bauern eben aus der Schule entlassene Jungen an, nach dem Grundsatz: je billiger, desto angenehmer. Die Ansprüche an die Qualifikation der Lehrer sind, wenn sie nur der reinen Religion zugetan, ebenso gering wie deren Einkünfte. Ein Zwang, die Kinder zur Schule zu schicken bestand nicht. Entzweite sich der Schulmeister mit dem Bauern, so nahm dieser die Kinder aus der Schule und beredete auch andere dies zu tun. Sie nahmen dann einen weiteren Schulmeister an, so daß oft zwei Winkelschulen im Dorf waren. Der Schwedeneinfall 1712 und die Pest ließen keine Weiterentwicklung der Schulen zu. Erst die Synoden in Rendsburg von 1723 und 1725 brachten neue Anregungen, die am 6.4.1726 die Bestätigung des Königs fanden. Sie besagten:
1. Die Küster sollen selber die Schule halten.
2. Nur vom Ortspastor geprüfte Lehrer dürfen angestellt werden.
3. Nebenschulen sind im gleichen Ort nicht zu dulden.
4. Es ist festzusetzten in welchen Dörfern Schulen sein sollen.
5. Das Schulgeld für arme Kinder ist aus dem Klingbeutel zu zahlen.
6. Winter- und Sommerschule ist abzuhalten. Im Sommer für die Kinder von 7 bis 12, im Winter auch für die von 12 bis 14 Jahren.
7. Wenigstens alle vier Wochen sollen die Prediger die Schulen visitieren und alle Vierteljahr dem Propsten Bericht darüber geben.
8. Die Städte haben Mädchenschulen anzulegen, die von gottseligen Frauen und Jungfrauen verwaltet werden sollen.
9. Nachlässige Eltern sollen mit Brüche bestraft werden.
Damit wurde der Schulzwang erneut angeordnet, aber er stand zunächst nur auf dem Papier. Es fehlte am guten Willen der Gemeinden und am Können der Lehrer, denn die waren selbstgebildet (Autodidakten). Erst knapp 10 Jahre später gab Conradi keine Ruhe mehr zur Verbesserung des Schulwesens. Die Synode von 1734 gab neuen Antrieb. Zu ihr hatten die Pastoren schriftliche Berichte und Vorschläge für das Schulwesen einzureichen. Vom Nortorfer Pastor Reißich (Kirchenarchiv Nortorf) wird berichtet: Mit dem Schulwesen ist es sowohl im Kirchdorf, als auch in den sonstigen Gemeinden schlecht bestellt. Sommerschule gab es fast gar nicht. Verschiedene Eltern senden ihre Kinder auch im Winter nur drei oder vier Tage in der Woche in die Schule, damit sie dann nur 6 Pf. Schulgeld zu geben brauchen, während sie sonst 1 Schilling für die ganze Woche bezahlen mußten. In keinem Dorf war ein beständiger Schulmeister. Im Herbst nahmen die Bauern einen Schulmeister an und schickten ihn zur Prüfung zum Pastor. Der muß mit ihm zufrieden sein, damit die Schule wenigstens einigermaßen versorgt wird. Schuld an diesem Zustand hat das Fehlen von Schulhäusern und die fehlende Besoldung. Auch sind Dörfer vielfach zu klein, um einen Schulmeister dauernd zu unterhalten. Reißlich macht darum Vorschläge:
1. In jedem Dorf muß ein Schulhaus gebaut werden, das von allen Steuern befreit ist, ein geprüfter Lehrer muß fest angestellt werden.
2. Kleine Dorfschaften müssen zusammengelegt werden.
3. Dem Schulmeister muß ein festes Einkommen außer dem Schulgeld gegeben werden.
Ähnlich lauten die Berichte aus den anderen Kirchspielen. An Schulgeld wurde wöchentlich gezahlt für jedes Kind, das im Katechismus und Lesen unterrichtet wurde 1 Schilling, wenn es aber auch Schreiben und Rechnen lernen soll 2 Schilling. Jeder Hauswirt gibt dem Schulmeister bei jedem Backen ein Brot, und wenn er schlachtet, eine Wurst. Auch die nötige Feuerung.