Aus der mittleren Steinzeit (ca. 10000-4300 v. Chr.) stammen Überreste von Wohnplätzen, die Jäger und Sammler bei ihrem Aufenthalt in der Uferzone der Haaler-Au nutzten.
Die seinerzeitige Naturlandschaft wurde in der jüngeren Steinzeit (4300- 2300 v. Chr.) in eine offene Kulturlandschaft umgewandelt, in der nunmehr Bauern lebten und wirtschaften. Aus dieser Zeit stammen Einzelfunde jungzeitlicher Feuersteingeräte, aber auch Überreste mehrerer Großsteingräber in der Gemarkung Beringstedt. Der Siedlungsraum wurde auch in der Bronzezeit (ca. 2300 - 550 v. Chr.) und in der Eisenzeit (ca. 550 v. Chr.- 400 n. Chr.) genutzt, welches Reste heute meist überpflügter Grabhügel, Urnenfriedhöfe und sonstige Funde belegen.
Die Gemeinde Beringstedt wird 1447 erstmalig urkundlich in der Dithmarscher Klageschrift (Landesarchiv Schleswig Urkunden-Abteilung 1 Nr. 203 / 94 u.102. -Nachgefragt und herausgefunden im Febr. 1999 von Herbert Jürß. Er ist der Verfasser dieses Textes.) als Bernstede mit den Einwohnernamen Radeke Otten van Bernstede und Syverde Otten to Bernstede genannt. Zweifellos ist Beringstedt älter als 1447, wahrscheinlich über 1000 Jahre älter, nur wird es zufälligerweise erst 1447 genannt. Nach Aussagen der Siedlungs- und Ortsnamenforschung zählen die Orte, die auf -stedt enden zu den ältesten in Holstein; ihre Entstehung wird für die ersten Jahrhunderte nach Christi Geburt angenommen.
Laut der Ortsnamenforschung bedeutet sted oder stede = Stätte, Wohnstätte oder Wohnplatz. Bern die Leute des Bero. " Bero" ist ein altes Wort für "Bär": Der Name Bernstedte bezeichnet wahrscheinlich die Wohnstätte der Leute des Bero.
In den folgenden Urkunden kann man die Veränderungen des Ortsnamen feststellen:
1447 ( LAS Urk.- Abt. 1 203) Bernstede
1538 ( LAS Urk.- Abt. 104 AR) Bernstede
1600 ( LAS Urk.- Abt. 104 AR) Beringstede
1640 Beringstede
In der ältesten Landkarte der Ämter Rendsburg, Kiel und Bordesholm von 1649 von Johs. Meier, Husum
Nunmehr Beringstedt
Auszug den oben genannten Klageschriften: Diese erfolgten über einen längeren Zeitraum.
Item Kersten Bruse nam Radecke Otten von Bernstede twe ossen so gud alse VIII mark, des he to scaden heft an teringe II mark III ß.
Übersetzung: Kersten Bruse nahm Radecke Otten aus Beringstedt zwei Ochsen im Werte von 8 Mark, dass er hat einen Schaden an Zehrung 2 Mark 3 Schilling.
Item Bernd Schutte ist Redecken vorbenomed schuldich VIII mark vor eyn perd.
Übersetzung: Bernd Schutte ist Radecken vorbenommen schuldig 8 Mark für ein Pferd.
Item Hinrick to Wolenbüttel ist schuldich Syverde Otten to Bernstede V mark vor eyn par ossen unde wil eme der nicht betalen.
Übersetzung: Hinrich aus Welmbüttel ist schuldig Syverde Otten aus Beringstedt 5 Mark für ein paar Ochsen und will sie ihm nicht bezahlen.
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