Trägerin des Bundesverdienstordens

Wilma Illing hat sich in der Gemeinde Beringstedt einen besonders erwähnenswerten Platz verdient!

1913 wird sie in Beringstedt geboren. Sie wächst in Kiel auf und besucht hier die höhere Töchterschule. Dann macht sie eine Fachausbildung zur Kindergärtnerin. Beim Sport (THW Kiel) lernt sie ihren Mann Walter kennen. Er war gelernter Meierist und seid 1928 Funker bei der Reichsmarine. Sie heiraten 1935. Versetzungsbedingt ziehen sie zum Seefliegerhorst nach Kamp in Pommern und anschließend nach Pillau-Neutief in Ostpreußen, wo Wilma im Lazarett tätig war. Walter wurde Nachrichtenoffizier und Kompaniechef. Sie hatten inzwischen 4 Söhne und eine Tochter bekommen.

 Wilma Illing 2

Der letzte Land- und Hofarbeiten in Beringstedt war

Hubert Lassahn.

Er verbrachte sein ganzes Arbeitsleben auf dem Hof Martens.

Nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1946 kam der damals fast 16-jährige  Hubert Lassahn  *1930, als `Jungknecht´ auf den Hof Martens. Er stammte aus Hinterpommern und war als Flüchtling gemeinsam mit seiner Schwester Christel (später Poschmann) und dem Bruder Erwin (er ging später nach Amerika) nach Beringstedt gekommen. Sie wurden erst einmal auf dem Hof Wendell untergebracht. Christel blieb auf dem Hof Wendell und arbeitete dort als Haushaltshilfe, der Bruder blieb auch erst einmal dort, er ging ja noch zur Schule. Hubert wurde als Hofarbeiter vorstellig bei Opa Hans Martens. Dieser meinte, dass eigentlich niemand gebraucht werde! Wenn er jedoch mit Pferden umgehen könne, dürfe er bleiben. Vor Pferden hatte Hubert zwar mächtig Respekt, aber er blieb und war bis zu seinem Lebensende Hof- und Landarbeiter bei Familie Martens. Er hatte im Haus sein eigenes Zimmer und somit auch Familienanschluß. Im Jahr 1971 feierte er sein 25-jähriges Jubiläum und im Jahr 1986 bekam Hubert eine Urkunde für 40-jährige Betriebszugehörigkeit auf dem Hof Martens überreicht vom Landrat Bellmann in Rendsburg.

1993 fanden die beiden Jungen Carsten M. (6 J.) und Jan B. (9 J.) Hubert leblos neben einem Wagen liegend. Hubert wurde 63 Jahre alt. 

 

Weiteres zu Hubert Lassahn findet man bei der Hofgeschichte: In der Marsch 3

Der letzte Gemeinde-Schäfer von Beringstedt

In frühen Jahren war in Beringstedt ein Schäfer mit Namen Hans Thede. Er ist in Bornhöved, in Ostholstein, geboren. Im Kriegsjahr 1870 wurde er eingezogen. Bei der Ausbildung zum Soldaten ist er erkrankt und dann im Lazarett gestorben.

Sein Nachfolger wurde Jasper Peters *26.04.1847 in Todenbüttel. Für´s Schafehüten bekam er 48 Thaler im Jahr. Er hatte 5 eigene Schafe und hütete insgesamt ungefähr 300 Schafe, die im Dorf verteilt waren. Die Bauern Bruhn und Daniel Hadenfeldt gehörten nicht mit zu der Gemeindeschäferei. Für jedes Schaf mußten die Eigentümer den Schäfer 1 Tag beköstigen. Morgens, wenn er die Schafe zusammenhaben wollte, tutete er auf seinem Kuhhorn. Wenn das Horn erklang, wurden die Ställe geöffnet und die Schafe wußten wo sie hin mußten. Als Erkennungszeichen hatte jedes Schaf eine Markierung am Ohr. Die Schafe von Hans Harms hatten am rechten Ohr ein Stück abgeschnitten und im linken Ohr ein Loch. Bei Eggert Lucht hatte das rechte Ohr ein Loch. Dies sind nur zwei benannte Ohr-Markierungen, die notiert wurden.

Ein ebenfall heute nicht mehr vorhandenes Gebäude war die Kate auf dem Hof Schrum (später Seemann):

beide Bilder Nordansicht

Schrums Kate     Hof Thöm Wohlers Schrum Seemann für Website

Dieses Haus (Bild links) brannte 1926 ab. Davon berichtet dieser Aufsatz im Heimatbuch 1, geschrieben von Alma Beenk (damals Schulmädchen):

Unser Wohnungsbrand

Schon 3 1/2 Jahre hatten wir in der Kate von Schrum gewohnt. So war denn auch der 12. Januar herangekommen. Wir saßen des Abends gemütlich beisammen in der Werkstatt. Die Uhr war eben sieben. Weil ich so müde war, wollte ich gerade ins Bett gehen. Auf einmal ertönte der Ruf: „Feuer, Feuer, Feuer!“ Erschrocken eilten meine Eltern hinaus. Weil meine Schwester Keuchhusten hatte, mußten wir drinnen bleiben. Keiner wußte, daß es unsere Wohnung war. Da niemand wieder hereinkam, wurde ich ängstlich und ging, mit meiner Schwester auf dem Arm, auch hinaus. Leider mußte ich wahrnehmen, daß es unsere Wohnung doch war. Auf dem Boden knisterte es. Es brannte aber immer noch nicht. Nur der ganze Boden war voll Rauch. Ich mußte mit meiner Schwester zu meinen Großeltern, konnte aber vor Schreck kaum gehen. Ich zitterte an allen Gliedern. Einige heiße Tränen rollten über meine Wangen. In wenigen Minuten waren viele Leute von nah und fern herbeigeeilt. Bei meiner Tante beobachtete ich, wie viele fleißige Hände sich regten, unser Mobiliar zu retten. In einer Stunde war fast alles gerettet und in alle Nachbarhäuser gebracht. Auch ich mußte einige Sachen mit wegschaffen, konnte aber nicht viel tragen, so zitterte ich. Das meiste Mobiliar wurde gerettet. Nur mehrere wertvolle Sachen, die sich auf dem Boden befanden wurden ein Raub der Flammen. Die hellen Flammen schlugen zum Himmel. Die Feuerwehren beschützten die Nachbarhäuser. Die roten Feuerfunken flogen nach Norden. Der Wind lag ruhig. Wäre der Wind heftiger gewesen und hätte nach Süden gestanden, wären mehrere Strohdachhäuser in Gefahr gewesen. Mehrmals fielen krachend die brennenden Balken in die öde Wohnung. Der Schornstein stand nur noch einsam und verlassen da. Er wurde dann mit einem heftigen Krach runtergestürzt. Der Brand ging halb vorüber. Ich merkte nichts mehr von Müdigkeit. Um elf ging ich ins Bett. Zuerst konnte ich nicht einschlafen. Bei dem niedergebrannten Haus mußte die ganz Nacht mit Ablösung Wache gehalten werden. Am nächsten Morgen ging ich nicht zur Schule, denn ich hatte keine Bücher, auch hinderte die Arbeit davon; denn wir hatten alle Hände voll zu tun. Meine Bücher fand ich aber wieder. Um meine Bücher trug ich auch schon Sorge. Am Morgen ging ich einmal hin und besah mir die Brandstätte. Aber jämmerlich sah es hier aus. Mauern und Balken waren eingestürzt. Fenster und Türen waren ausge …? Die Briketts lagen noch heil auf der Diele. „Leergebrannt ist die Stätte. In den öden Fensterhöhlen wohnt das Grauen und des Himmels Wolken schauen hoch hinein.“ Die Speisekammer blieb unbeschädigt. Ich ging aber bald wieder nach Hause.

Durch dieses Unglück waren wir zuerst in bittere Not geraten und obdachlos geworden. Es war ungefähr eine Woche vorüber, da fanden wir durch manches Hin- und Herreden Unterkunft bei meinem Onkel. Nach einigen Wochen hatten wir die Not fast wieder überwunden. Bei diesem Brand vermutete man Brandstiftung.

                                           ...geschrieben von Alma Beenk, 26.1.1926

 

Hof Schrum   

Ein Bild aus dem Jahr 1957 zeigt den ehemaligen Hof Schrum mit der alten Scheune (später wg. Baufälligkeit abgerissen, auf dem Bild 2 oben, rechts vom Haus zu sehen) direkt an der Straße und mit dem neugebauten großen Viehstall am Haupthaus.

Links neben diesem Stall stand einst die alte Kate.

 

...

 

Seegen 2

Zum Hof von Hans Timm (Seegen 2) gehörte einst eine -nicht mehr vorhandene- Strohdach-Kate. Diese Kate wird erwähnt in einem Bericht von Otto Bolln über den Tagelöhner Christian Passig. Er schreibt:

Ein Original eigener Art war der Tagelöhner Christian Passig, der in Hans Timm´s Strohdachkate (nicht mehr vorhanden) wohnte. Er war von imponierender Gestalt, mit riesigen Händen und ebensolchen Körperkräften. Stets ging er ohne Kopfbedeckung, was außer ihm niemand im Dorf tat. Sicher war er ein guter und wohl auch fleißiger Arbeiter, der nie Ermüdungserscheinungen zeigte. Er und seine Frau Lena, kurz „Kröschan und Lena“ genannt, hatten beide eine Abneigung gegen übermäßigen Waschwasserverbrauch. Wenn sie im Sommer am Abend staubig und verschwitzt vom Felde heimkehrten, dann wuschen sie sich nicht mit der Begründung, dass sie am nächsten Tag ja doch wieder staubig und verdreckt sein würden. Spülte dann bei der Ernte der Schweiß Rillen ins Gesicht, dann kam darunter die weiße Haut zu Tage. Krischan und Lena waren dann gestreift. Uns Kindern erschien die Logik der Passigs bezüglich des Nichtwaschens am Abend umwerfend, aber wir drangen bei unseren Müttern nicht durch, wenn wir es mit der passigschen Logik auch einmal versuchten. Wir mieden aber das Haus Passig, aus Furcht, dort einmal essen zu müssen, denn das Ehepaar Passig war kinderlos und meinte es sicher recht gut, wenn sie einmal uns Nachbarkinder füttern wollten. Christian Passig hatte einen unbändigen Appetit und die Frauen der Bauern fürchteten ihn als Esser, denn als Tagelöhner hatte er Anrecht auf Beköstigung oder auf einen höheren Tagelohn. Man sagte, dass er 50 Pförtchen auf einmal aß und ich selbst war Zeuge, als er bei Timms am Ostersonnabend (dann gab es Eier satt) 14 gekochte Eier vertilgte ohne Anzeichen einer annähernden Sättigung. Er rülpste dann nur ein- oder zweimal und später ließ er dann auch andernorts Töne frei, die weithin vernehmbar waren. Krischan und Lena waren ganz unbedarfte Leute. Lesen, Schreiben und Rechnen war nicht ihre Sache. Johann Schooster (er wohnte gegenüber in dem kleinen Haus, das zum Hof Wendell gehört) verstand es immer wieder Krischan etwas glaubhaft einzureden, was sich hinterher als derber Spaß oder als raffiniert angelegte Falle herausstellte, in die Krischan blindlings und gutgläubig hineintappte. So versprach Johann Schooster (er hieß eigentlich Schneider mit Nachnamen und war Schuhmacher) dem Krischan 5 Mark, wenn er ihm auf dem Moor 3000 Soden Torf an einem Tag graben würde. Das war für ihn eine Leichtigkeit und im Schweiße seines Angesichts schaffte er an einem Sonntag die Soden an Luft und Sonne. Johann Schooster aber zählte nach und stellte dann nur 2910 Soden fest. Krischan hatte eben seine Not mit den Zahlen in höheren Regionen. Johann Schooster sagte, Krischan habe die Bedingungen nicht erfüllt und er würde ihm nur 3 Mark (der übliche Tageslohn) zahlen und das gab es dann auch nicht in Bargeld, sondern dafür sohlte er ihm Stiefel mit minderwertigem Sohlleder. Das war sicherlich nicht die ganz stubenreine Art, die gutmütige Art dieser Leute auszunutzen. Aber solche derben Späße, von denen es noch viele zu berichten gäbe, waren an der Tagesordnung im Dorf.

Auf diesem Kartenausschnitt (veröffentlicht 1880) ist die Stohdachkate eingezeichnet:

Dorfmitte mit Kate beim Hof Timm

 

 

...

Dieses alte Haus stand einst an der Einmündung `Am Wischhof´

 Keller

Jürgen Horstmann        wird als Besitzer genannt. Er ist Stellmacher. Seine Frau war die Schwester von Samuel Timm. Es folgt

Ehler Holm                        als Besitzer, der dann verkauft an

Hinrich Wieben                 Er war Schlachter. Weiterverkauf an

 

Carl Keller          Er war wandernder Schustergeselle aus Westfalen und ist in Beringstedt seßhaft geworden. Er heiratet eine Tochter von Asmus Biß, Helene. Sie hatten 3 Söhne, Heinrich, Friedrich und Carl (*6.1.1900), sowie eine Tochter. Die Tochter verstarb früh an Tbc. Heinrich fiel im 1. Weltkrieg, Carl wurde Meierist, übte diesen Beruf jedoch nicht aus und ging als Gelegenheitsarbeiter nach Hamburg. Dort verstarb auch er relativ früh.

 

Eine Anmerkung, aufgeschrieben von Otto Bolln:

Beim Bau der Bahnstrecke wurde ein Teilstück einer Wiese, die der Familie Bruhn gehörte durchtrennt. Da dieses Teilstück für die Besitzer unwichtig geworden war, gaben sie es dem Schuster Keller, damit er dort seine Ziegen weiden lassen und/oder dort für den Winter Heu ernten konnte.

Sie wollten damit den ständig mahnenden Schuster zufriedenstellen, weil wohl einige Rechnungen für Neuanfertigungen und/oder Schuhreparaturen noch offenstanden. Indem sie ihm dieses Stück Land überließen, wurde er zufriedengestellt.

              Keller 1924 2

Dieses Bild wurde zur Verfügung gestellt von Gertrud Keller. Es zeigt Friedrich Keller, Frau Christine und die Kinder Karl-Heinz, Helene und Athur (Adolf war noch nicht geboren). Im Hintergrund das Nachbarhaus.

 

1924      Friedrich Keller und Christine, geb. Babirat (aus Hademarschen. Sie stammte jedoch aus dem Osten)

Er war Klempner und Installateur und übernahm später die Nachfolge von Adolf Nuppnau. Christine war eine lebenslustige Frau und machte gerne Schneeballschlachten oder ähnliches mit Kindern. Obwohl sie in jungen Jahren nur wenig Schulunterricht hatte konnte sie später sehr gut schreiben.

               

…            Adolf Keller       *1930   verheiratet mit Gertrud *1931, geb. Nagel

 

...

 

 

Friedenstraße gleich hinter dem Ehrenmal (wenn man Richtung Ortsausgang nach Puls fährt, vor der heutigen Reithalle) stand diese alte Kate auf dem Hof Mehrens, bis sie, wg. Baufälligkeit, ca. 1970 abgerissen wurde. Sie war bis zu diesem Zeitpunkt eine der ältesten Katen in Beringstedt. Beim Abriss wurde ein Balken entdeckt, der das Datum 1740 trug, wohl das Baujahr dieses Hauses. Sie diente einst der Familie Lucht als Altenteilerkate. Da die Geschwister Lucht keine Nachkommen hatten (siehe Hofgeschichte), wurde der Hof an Eggert Mehrens übergeben. Die Mutter seiner Frau Gretchen war eine geborene Lucht. Der Mit-Vorbesitzer Eggert Lucht ist 1925 verstorben. In diesem Zusammenhang kam es wohl zur Hofübergabe. Weitere Details hierüber sind nicht mehr bekannt. Höchstwahrscheinlich wohnten die beiden anderen Geschwister von Eggert Lucht: Hans und Lena Lucht bis zu ihrem Lebensende in dieser, zum Hof gehörenden Altenteilerkate.

Alte Kate Mehrens 2

In den Nachkriegsjahren wurde das Haus von Frau Molkenthin bewohnt. Sie kam 1945 als Heimatvertriebene aus dem Osten nach Beringstedt.

Danach wohnte hier Hermann Rößler mit seiner Frau Erika, bis sie ca. 1970 ein eigenes Haus im Amselweg bauten (Haus-Nr. 5).

Das obige Bild wurde 2018 von Herrn Rolf Ehlers, wohnhaft in Bad Salzdetfurt, zur Verfügung gestellt (Er ist der Sohn des ehemaligen Dorflehrers von Beringstedt). Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war sein Vater Hobby-Fotograf und hat viele Bilder vom damaligen Beringstedt aufgenommen, so auch dieses vom damals ältesten Haus in Beringstedt (wie Herr Ehlers zu diesem Bild notiert hat). Bis ca. 1965 wohnte er in der 2. Lehrerwohnung (oben) im Schulgebäude auf dem Schulberg, folglich entstand das Foto vor 1965. Heute (2020) steht an Stelle dieser alten Kate eine kleine Werkstatt, die hier auf den damaligen Grundmauern des alten Hauses errichtet wurde, gleich rechts neben der heutigen Reithalle.

Es gibt noch ein 2. Bild, das sich im Beringstedter Archiv befindet: Alte Kate Wendell Es könnte sich ebenfalls um dieselbe Kate handeln (Rückseite). Im Hintergrund sieht man -schwach aber erkennbar- den Hof Kaltenbach. Eine vergleichbar alte Kate befindet sich auf dem Hof Wendell. Zum Vergleich dieses Bild:

Wendell Reetdachkate

 

 

 

....    

Mückenhörn9     Bolln Mückenhörn9 (nach einem Umbau)

Das linke Bild wurde von Familie Illing zur Verfügung gestellt. Das rechte Bild ist aus dem Beringstedter Archiv.

Erbaut wurde dieses Haus im Jahr 1751 . Es stand 247 Jahre im Mückenhörn, bis es 1998 durch einen Neubau ersetzt wurde

Bis ca. 1810 fand hier der erste Schulunterricht statt. Dieser wurde nur in den Wintermonaten von den Kindern besucht und dies auch nicht regelmäßig, oft nur sehr wenig oder gar nicht. Kinderarbeit war noch allgemein üblich und die Eltern sahen oft auch die Notwendigkeit für einen Schulbesuch ihrer Kinder nicht gegeben, da es Geld kostete und Zuhause jede Hand gebraucht wurde. Die Kinder lernten im Alltag ganz nebenbei alles was sie für´s Landleben benötigten. Siehe hierzu: Die Geschichte der alten Schule.

Als Eigentümer und Bewohner werden genannt:

1800                Hans Lucht und Hans Alpen

1827                Franz Hein, Kätner

1851                Hans Bolln                       Weber und Kätner aus Reher

1879                Eggert Bolln                    Weber, Kätner und Chausseewärter

Es ist das Geburtshaus von Dora Lütje, geb. Bolln, und ihrem Bruder Otto Bolln *1900 +1994. Er hat diese Informationen zu seinem Elternhaus aufgeschrieben. Er war BahnAmtmann bei der Bundesbahnanstalt in Hamburg und wohnte in der Griegstr. 32, 2000 Hamburg 50. Durch seine Aufzeichnungen über die einzelnen Höfe und Katen in Beringstedt und seine Bewohner können wir heute die Geschichte vieler Häuser und Höfe von Beringstedt nachvollziehen, denn bis auf die Familienchronik Hadenfeldt gab es hierüber nur wenig. Als passionierter Bahner hat er auch die Geschichte vom Beringstedter Bahnhof aufgeschrieben.

Es gab auch noch die Geschwister: Hans, Jürgen und Willi

 

1929                Hans Lütje                       *1908 + 1984 und Dorothea Lütje *1893 + 1989, geb. Bolln.

Sie heirateten am 19.10.1929

 

Hans Lütje war als Postbote in Beringstedt allseits beliebt. Er ließ sich gerne zu einem Schnack aufhalten und diente so nebenbei dafür, den eintönigen Tagesablauf einiger Mitbürger aufzuhellen, indem er sich mit ihnen unterhielt und mancheiner so die neuesten Begebenheiten und Nachrichten vom Dorfgeschehen erfuhr.

Steinbergstrasse 1 Knuth Postbote H. Lütje und Dorfpolizist Petsch

 

Hans und Dora Lütje

Bis 1924/25 stand dieses Haus `Im Eck´

Klein1

Hier wohnten Peter und Alwine Hartig. Es wurde wegen Baufälligkeit abgerissen.

Im Jahr 1946 hat der Maler August Sievers dieses Ölbild angefertigt nach Vorlage eines alten Fotos.

 

Bei den älteren Ur-Beringstedtern ist dieses Haus mit der Bezeichnung `Petersburg´ noch ein Begriff. 

 Standort_vom_alten_Haus.jpg

Peter Sievers wird als Bewohner dieses Hauses genannt. Seine Tochter hieß Magda, später verheiratete Jeske. Seine Frau hieß Alwine.

 

Am 12.1.31 feierte der Viehhändler Peter Sievers das Fest der Silbernen Hochzeit. (Er wohnte zu dieser Zeit im Haus Birkenweg 10, später Hof Holm)

 

In der Dorfchronik steht im Jahr 1935 folgende Notiz: Peter Sievers baut beim Tunnel (?) eine Wohnung. Mit dem Tunnel ist die Überführung (Timmel genannt) vom Wege an der Bahnlinie gemeint, den es einst am heutigen Reiherstieg gab. Diese Bahnüberquerung führte hier einst zu den nördlich der Bahn gelegenen Fischteichen und wurde später abgerissen.

Das Haus stand in der Nähe der Teichwirtschaft (Wischkoppel), fast an der Bahnlinie, siehe gelb markierten Bereich auf der Karte unten. Vor der Flurbereinigung gab es vom Reiherstieg zur Wischkoppel/Holsten einen Bahnübergang. Kurz dahinter befand sich dieses Gebäude nördlich der Bahn. Dieses Flurstück wurde seinerzeit auch Wulfskroog genannt.

Alwine Klein kann sich daran erinnern, dass sie in ihrer Kindheit (in den 1950er Jahren) bei den Ruinen dieses Hauses gespielt hat, obwohl es von den Eltern und dem Dorflehrer verboten worden war sich hier aufzuhalten. Es wohnte ja auch schon längst niemand mehr dort und es war schon sehr verfallen. Später lag hier nur noch ein Haufen Steine und Schotter. Von den Beringstedter Kindern wurde es damals das Hexenhaus genannt. Heute ist von diesem Gebäude nichts mehr übrig und nichts, außer dieser Geschichte erinnert daran, dass es dieses Haus einmal gegeben hat. -Siehe gelb markierten Bereich-

Auch Anita Kropius, geb. Krey, erinnert sich, dass die als Kind hier gewesen ist. Der Mann war ein sehr naturverbundener Mensch und lebte hier etwas abgeschieden in und mit der Natur. Zu uns Kindern war er stets freundlich.

 

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt von der Flurkarte, die Erhard Marxen erstellt hat. Die komplette Ansicht dieser Karte hängt im Flur zur Mehrzweckhalle (Eingang vom Sportplatz).

 

...

Die alte Räucherkate

Räucherkate Sievers 2

Dieses Bild wurde von Annelene Illing zur Verfügung gestellt.

Angaben über das Baujahr werden nicht genannt. Vermutlich um 1700, evtl. früher. Dieses Haus gehörte beim Abriss mit zu den ältesten Katen in Beringstedt.    

 

1744    Carsten Holltorf           der Ältere. Er wird in einer Liste genannt, die 1876 von Jakob Ruge zusammengestellt wurde. In dieser Liste wird als späterer Besitzer im Jahr 1876 Hinrich Greve genannt. Zuvor wird

1800     Harder Hadenfeld         geboren 1774 in Oersdorf, wird als Besitzer genannt.

                                                         Seine Nachfolger ist:

                Claus Hadenfeld              Er ist Schmied. Er verkauft an

                Hinrich Greve                   Er ist Schmied und verkauft das Haus an

                Johann Sievers                Tagelöhner. Danach folgt

                Reimer Sievers                Er ist Schneider von Beruf und blieb kinderlos.

Von diesen Räucherkaten gab es einst mehrere in Beringstedt. 

Ein Schüleraufsatz berichtet aus dieser Zeit:

Im Rauchhause

Beringstedter Heimatbuch 1, Seite 76 u 77

In der Tür einer alten, mit Stroh gedeckten Kate trete ich und gelange auf eine große Diele. Ein feiner grauer Rauchschleier umdringt mich. Wie ist das eine unangenehme Luft! Langsam gehe ich auf der allmählich dunkler werdenden Diele entlang und trete durch die Küchentür in die Küche. Aha! Die Hausfrau sitzt am rötlich bemalten offenen Herd und kocht die Abendsuppe. Auf dem Herde steht ein kleiner, eisener Dreifuß. Darunter flackert ein lustiges Feuer und auf dem Dreifuß steht ein schwarzer Kochtopf. Die hellen Feuerflammen schlagen gegen den Topf und es bildet sich Rauch. Dieser fliegt nach oben in einen Schwibbogen. Von hier geht er durch kleine, dreieckige Löcher nach der Diele. An der Decke der Diele hängen an einem Wiemen (*siehe unten) viele Würste, Schinken und Speck. Langsam zieht der Rauch dazwischen durch und durch die Balkenluke auf dem Boden. Gerade über der Luke an einigen Wiemen hängen auch Würste und Schinken. Alle Bretter und Balken sind schwarz geräuchert. Auch sogar das Dachfenster ist vom Rauch angeschwärzt. Die Decken der Küche und der Diele und des Bodens sind so schwarz, als wenn sie angeteert wären. Weil es hier im Rauchhause nicht so freundlich aussieht, als in einem anderen Hause, möchte ich nicht gerne darin wohnen.

angefertigt am 27.4.1922 von Margarete Lamprecht

abgeschrieben von Alma Schröder

(*)  Wiemen  = Sitzstange für Hühner      und/oder     ein Lattengerüst zum Aufhängen von Fleisch (räuchern)

 

Ab ca. 1949 oder `50 wohnte hier für ca. 10 Jahre die Familie Solterbeck (viele Kinder). Sie bauten 1959 ein Haus in der Hermannstraße.

1961    wird das Haus von Familie Schipmann aufgekauft und später wegen Baufälligkeit abgerissen.

 

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Freiwillige Feuerwehr Beringstedt

 

große Schadenfeuer in Beringstedt:     

1889  das Haus des Tischlers Gloy (Im Eck 1, dannach Tischlerei Rubien)

1895  der Hof Hadenfeldt (ehemalige Dingvogtstelle, Friedenstr. 23)

1896  der Hof von Hans Lucht (Friedenstraße 2)  

1900  der Hof von Claus Bruhn (Friedenstraße 18) 

1921  Wohnhaus und Stall des Maurers Johannes Sievers (Alte Dorfstr. 18)

1925  das Haus von Peter Pahl (Im Eck 4)

1910  der Hof von Hans Detlef Ruge (In der Marsch 7)

1927  der Hof von Heinrich Wieben (Mückenhörn 2)

1947  der Hof Kaltenbach (Friedenstraße 7)

1969  der ehemalige Hof Breiholz/Kröger/Holm  (Alte Dorfstraße -nicht wieder aufgebaut- er stand gegenüber dem Dorfteich)

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Heimatbuch II   Beringstedt         Seite 85 / 86

Geschrieben am 28.10.1935 von Karl-Heinz Keller

Die Beringstedter Feuerwehr

Die Feuerwehr hat den Zweck, das Dorf vor Feuersbrunst zu bewahren. Zuerst war hier im Ort nur eine Zwangsfeuerwehr. Hierzu gehörten alle männlichen Einwohner, außer den Beamten, im Alter von 16 – 45 Jahren. Die Einwohner von 45 – 60 Jahren gehörten zum Ordnungsdienst. Zum Bekämpfen des Feuers hatte man lederne Eimer und Handspritzen. Die Zwangsfeuerwehr stand unter dem Komando des Brandmeisters und war eingeteilt in Spritzmannschaft und Steigertrupp. Die älteren wurden als Rettungsmannschaften ausgebildet und zu Ordnungsdiensten verwendet. Der Steigertrupp war ausgerüstet mit Leitern, Dreschforken und Ratschen. Er stand unter dem Komando des Steigerführers. Der Steigertrupp hatte schon früher einen Helm und Gurt. Sie hatten zweimal im Jahr eine Übung. Dann bekam Beringstedt eine Saug- und Drückpunpe. Im Jahr 1904 erhielten wir eine zweite neue Saug- und Drückpumpe. Und 1922 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet. Es treten ihr 27 Mann bei. Die freiwillige Feuerwehr hatte sich die Aufgabe gestellt, durch schnelles, tapferes und richtigeres Eingreifen das Feuer wirksam bekämpfen zu können. Die Freiwillige Feuerwehr erhielt Uniformen. Eine Dienstbluse und einen blauen Tuchrock. Die beträchtlichen Kosten zu der Beschaffung wurden von der Gemeindekasse, Spar- und Darlehenskasse und dem hiesigen Jagdverein gestiftet. Außer den 27 aktiven Mitgliedern traten noch eine Anzahl passiver Mitglieder bei, die die Wehr durch einen jährlichen Beitrag unterstützten. An der Spitze der freiwilligen Feuerwehr stand der Hauptmann. Der Stellvertreter des Hauptmannes war der Steigerführer. Es wurden im Jahr 15 – 20 Übungen abgehalten. 1934 wurde die Feuerwehr anders eingeteilt. Todenbüttel, Osterstedt und Beringstedt bilden eine Wehr. Die Wehr ist eingeteilt in drei Löschzüge.

gez. Karl-Heinz Keller

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Im Jahr 1922 wurde in Beringstedt die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Gründungsmitglieder waren:

Otto Rosenkranz, Martin Kröger, Ehler Ruge, Hans D. Hadenfeldt, Claus Wensien, Karl Rohwäder, Claus Martens, Ernst Butenschön, Johannes Dallmeyer, Max Bruhn, Hans Kaltenbach, H. Gosch, Claus Hinrichs, Claus Ruge, Johann Schröder, Hans. H. Trede, Hans Harms, Hans Holm, Johannes Fischer, Markus Rubien, Paul Gier, Eggert Mehrens, Claus H. Hadenfeldt, Reimer Rubien, Friedrich Keller, Claus Holm, Claus Voss, Hans Wendell, Johann Sievers, Hermann Kaltenbach, Karl Wieben, Johannes Kracht.

Als Gerätehaus diente ein kleines Gebäude auf dem Dreieck im Eichenweg/Friedenstraße (heute ist dort die Bushaltestelle für den Schulbus)

Winter Dez 1982 2         Spritzenhaus Gefrierhaus 1963

Als die Gemeinde ein neues Einsatz-Fahrzeug für die Feuerwehr kaufte, war das Gerätehaus zu klein für dieses neue Fahrzeug. So wurde ein neuer Unterstellplatz gesucht, der sich vorübergehend in dem Blech-Schuppen hinter der alten Meierei fand (heute Autoreparatur Kay Riese). Das alte, kleine Gerätehaus wurde umgebaut, weil sich eine Gefriergenossenschaft gegründet hatte und hier ein Gefrierhaus eingerichtet wurde. 

       Anhänger Trede kleinere Größe     

Aufräumarbeiten hinter der ehemaligen Meierei. Im Vordergrund ist der bereits demontierte alte Schornstein der Meierei zu erkennen. Bis ein neues Feuerwehr-Gerätehaus auf dem Schulberg gebaut wurde, waren hier die Gerätschaften der Feuerwehr untergebracht.

Das      5.       Fahrzeug

 

2017   Die Feuerwehr erhält ein neues Einsatz-Fahrzeug     RD – FB 1922

Das neue Fahrzeug

Das     4.       Fahrzeug

1993 bekam die Freiwillige Feuerwehr Beringstedt dieses Fahrzeug von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.

Feuerwehrauto 1999 2

Der alte Ford Transit kam in `Rente´ als die Gemeinde dieses neue Fahrzeug kaufte. 

Das     3.    Fahrzeug     Unimog   T.LF 8/18

Ankunft des neuen Fahrzeuges im Jahr 1982 (Unimog)

-Abschrift aus dem Protokoll-

Beringstedt, den 11.11.1982

Nach mehreren Vorgesprächen hat die Wehr, unter dem Wehrführer Hans Fischer, sich entschlossen einen TLF 8/18 zu kaufen. Hierzu wurde auch der Kreisbrandmeister Jörn Böttcher zur Beratung herangezogen.

Das neue Fahrzeug sollte im Jahr 1982 in der 49. Woche geliefert werden.

Fahrzeug gekauft 1982

Am 09.12.1982 war es nun soweit. Vom Wehrführer wurden bestimmt das Fahrzeug zu holen: Jürgen Ohrt, Rolf Kühl und Peter Zech. Es wurde aus Gingen an der Brenz von der Firma Ziegler geholt. Am 11.12.1982 abends 21:00 Uhr waren sie mit dem Fahrzeug in der Garage in Beringstedt.

Am 18.12.1982  10:00 Uhr antreten der Wehr, anschließend offizielle Übergabe durch den Kreisbrandmeister. Umzug durch das Dorf mit der Feuerwehrkapelle Hohenwestedt. 12:00 Uhr Erbsensuppe essen. 15:00 Uhr Kaffeetrinken mit geladenen Gästen aus den umliegenden Dörfern. Das Fahrzeug konnte am Nachmittag von der Bevölkerung besichtigt werden. Abends um 20:00 Uhr war öffentlicher Feuerwehrball.

Der Wehrführer                                                                             Der Schriftführer

Gez. Hans Fischer                                                                           gez. Peter Zech

Oldtimer Ford Transit 

Er ist nun schon 54 Jahre alt (2018) und diente bis 1993 -fast 30 Jahre- lang der Freiwilligen Feuerwehr Beringstedt als Einsatzfahrzeug. Danach wurde er von der Interessengemeinschaft, die mittlerweile auch schon 25 Jahre besteht, leidenschaftlich gehegt und gepflegt. Auf Oldtimer-Treffen bekommt er regelmäßg Pokale und Auszeichnungen.

Das 2. Einsatzfahrzeug      Ford Transit T.S.F.    -heute Oldtimer-

Am 07.08.1964 hat die Gemeinde der Feuerwehr ein neues Fahrzeug, einen Ford Transit, zur Verfügung gestellt. Es wurde von der Firma Kraft, Rendsburg, geliefert. Dieses Fahrzeug wurde noch mit einer 6-Volt-Anlage ausgestattet.

Der Kauf betrug 1964 ca. 9.000,-- DM für das Fahrzeug und ca. 4.500,-- DM für die Ausrüstung.

Da man viel Ärger hatte mit dem Anspringen, wurde 1989 auf 12-Volt umgebaut. An diesem Umbau waren Max Hermann Greve, Jürgen Ohrt, Hans Detlef Voss und Peter Zech beteiligt. Alle elektrischen Teile, Leitungen und Leuchtmittel etc. mußten für dieses Umbau ersetzt werden. Max Hermann Greve arbeitete zu dieser Zeit bei Bosch in Itzehoe und hatte somit die Möglichkeit sämtliche hierfür benötigten Teile hierfür zu besorgen. Jürgen Ohrt und Hans Detlef Voss hatten beruflich die nötigen Kenntnisse für diesen Umbau, der einen ganzen Tag dauerte. Ab diesem Zeitpunkt hatte man keine Schwierigkeiten mit dem Anspringen.

Im November 1993 wurde es durch ein neues Fahrzeug ersetzt und ab 1994 hat eine Interessengemeinschaft das Fahrzeug übernommen. Im Frühjahr 1998 restaurierten junge Feuerwehrkameraden in mühevoller Arbeit dieses Auto in einen sehr guten originalen Zustand. Der Arbeitsaufwand betrug ca. 280 Stunden und rund 6.000,-- DM. Den weiteren Erhalt dieses schönen Fahrzeugs wird durch die Interessengemeinschaft finanziert.

Die Pumpe in dem Fahrzeug ist eine Magirus Deutz mit VW Industriemotor.

 Anhänger TSA von 1943 

Interessengemeinschaft Ford Transit

-aufgeschrieben im Mai 2017 von Peter Zech-

Siehe hierzu auch den Bericht zum Anhänger TSA

Die TS Pumpe, Baujahr 1958, von Ostermühlen Fa. Lück, ist am 10.4.2017 von der Interessengemeinschaft abgeholt worden. Sie gilt als Geschenk und wird von dieser aufgearbeitet. Die Bedingungen sind, dass sie im Besitz der Interessengemeinschaft bleiben muß und nicht verkauft werden darf.

Die Pumpe wurde als Ersatz 1955 vom Kreisfeuerwehrverband für die Wehr zur Verfügung gestellt. Der Grund war, dass die vorhandene Pumpe aus dem T.S.A bei einem Einsatz in Puls kaputt ging. Sie konnte nicht vor Ort repariert wurde für längere Zeit ins Werk geschickt.

Durch den Kauf eines neuen T.S. Feuerwehrautos mit moderner Pumpe, wurde die alte nicht mehr gebraucht. Sie wurde aus Platzmangel nach Ostermühlen gebracht und nie an den Kreisfeuerwehrverband zurückgegeben. So ging sie in den Besitz von H. O. Voss über (damaliger Besitzer des Hofs Ostermühlen).

 

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Anhänger TSA von 1943 

Die heute (2018) bereits 75 Jahre alte Spritze könnte im Notfall aushelfen, sie ist voll funktionsfähig.

1.       T.S.A  Anhänger von 1943                                                                                                                              

Heute ist der restaurierte Anhänger vorübergehend untergestellt bei Gerda Greve.

Aufgeschrieben von Peter Zech im August 2018:

Bis zum 21.05.1945 kann man den Einsatz der alten T.S.F. aus dem Protokollbuch nachvollziehen. In der Zeit bis 1954 ist in das Protokollbuch nichts eingetragen worden. Der damalige Schriftführer, Willi Schipmann, hat das Geschehen in sein schwarzes Notizbuch geschrieben und wollte es mir (Peter Z.) irgendwann zur Verfügung stellen. Dann verstarb er ganz plötzlich und das schwarze Notizbuch ist leider nicht wieder aufgetaucht.

 

Auf den Seiten 119 und 120 der ersten Schulchronik (1884-1928) steht geschrieben:         8. Dez. 1920

Zum Lagerhalter des hiesigen neugegründeten Konsumvereins wurde Herr Gustav Möller von den 39 erschienen Mitgliedern mit 27 Stimmen gewählt.

In einer früheren Versammlung, in der der Leiter des Konsumvereins von Neumünster über Zweck und Aufgabe des Konsumvereins sprach, wurden in den vorläufigen Vorstand die Herren Julius Thomsen (In der Marsch 12), Hans Pieper und Wilhelm Jaap gewählt. --- Wie kam es zur Gründung des Konsumvereins? Infolge der dauernden Geldentwertung mußten die Preise anziehen. Sie gingen wohl recht ungleich in die Höhe, so daß eine gewisse Unstimmingkeit sich bei den Kunden der Kaufleute bemerkbar machte. Wilh. Jaap nutzte diese Stimmung aus und berief eine Versammlung ein, um einen Konsumverein ins Leben zu rufen. Von einem Anschluß an Hademarschen …?. Wort schlecht lesbar, weil überklebt und verbessert. Soll wohl heißen: riet Herr Hannemann, Neumünster, ab. So schloß man sich in Neumünster an. Gegenwärtig zählt der Konsumverein hier 95 Mitglieder.

 

Familie Gustav Möller:

Familie Illing 2

Der Konsumverein wurde später aufgelöst. Übrig blieb der KONSUM-Laden, geführt von der Tochter Christine Möller, später verheiratete Büßen.

 

Laden Christine Büßen

 Die Bilder wurden zur Verfügung gestellt von Annelene Illing, geb. Büßen.

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DRK – Ortsverein              Beringstedt - Todenbüttel

-Bei diesem Bericht hat Renate Keller mit vielen Informationen und Bildern helfend beigetragen-

 

Bereits gleich nach dem 2. Weltkrieg hatte Wilma Illing den DRK-Suchdienst übernommen. Diese Arbeit gab es schon länger. Sie wurde von freiwilligen Helfern wahrgenommen sowie von Mitgliedern des Vaterländischen Frauenvereins. Hauptaufgabe war Hilfe für Flüchtlinge, die Unterkunft und Nahrung finden müssen.

1948  wurde von Wilma Illing ein sogenannter Stützpunkt ins Leben gerufen. Die Aufgabe war damals die Familienzusammenführung nach dem 2. Weltkrieg. Heimkehrerbetreuung, Umsiedlungshilfe und die Unterstützung alter, alleinstehender Menschen gehörten ebenfalls zu den Aufgaben. Auch eine provisorische Kleiderkammer wurde eingerichtet. Auf dem Gebiet des Jugendrotkreuzes fanden viele Aktionen statt.

Dann kam die Kinder-Landverschickung, die Sozialarbeit und die Mutter-Kind-Kuren dazu.

Später wurde dann noch die Seniorenarbeit (Besuche zu hohen Geburtstagen und Weihnachten) sowie das Blutspenden (2mal pro Jahr) die Hauptaufgaben. Dies geschah in Zusammenarbeit mit Todenbüttel und wurde wechselseitig in den Orten durchgeführt.

Gründungsmitglieder:     ??

2009 wurde das 50-jährige Jubiläum (eigentlich 51 Jahre) vom Ortsverein und das 30-jährige Jubiläum der DRK-Bereitschaft groß gefeiert in der Mehrzweckhalle in Beringstedt.

JubiläumsfeierDRK

 

Der Beringstedter Reit- und Fahrverein

Eintrag in der Dorf- und Schulchronik am 5. Mai 1929:

Am Sonntag fand das Ringreiterfest statt.

Weitere Einträge, die der damals neue Beringstedter Hauptlehrer, Herr Wächtler, in der Dorf- und Schulchronik festgehalten:

                1950      (Seite 281)

                Die Pferdeleistungsschau des Beringstedter Reit- und Fahrvereins am 11. Juni war ein voller Erfolg. Die Vorentscheidungen wurden auf dem Reitplatz (Schulberg) und die                    Hauptveranstaltungen auf Sierks Hauskoppel ausgetragen. 67 Pferde waren am Start.

                1951      (Seite 291, unten)

                Am 13.4. war das diesjährige Ringreiten. Die Königswürde errang J. D. Hadenfeldt. Königin wurde Liesa Viktor.

                700 begeisterte Zuschauer sahen am 11. Mai das Reit- und Fahrturnier in Beringstedt auf dem Sportplatz. 67 Pferde zeigten vorzügliche Leistungen.

 

Zu den Hauptorganisatoren dieser Veranstaltungen gehörten: Heinz Breiholz, sein Schwiegervater Markus Kröger, Hein Wieben und Hinrich Krey.

Peter Zech erinnert sich daran, daß Martin Kröger bei einer Reit-Veranstaltung in Beringstedt mit seinem Vierspänner teilnahm. Dies war jedoch `nur´ eine Show-Einlage. Da ein Vierspänner nicht leicht zu lenken ist, war dies ein Höhepunkt an diesem Tag. Peter Zech saß damals als Jugendlicher mit hinten auf der Kutsche, um beim Anhalten rechtzeitig abspringen und dann dabei zu helfen die vorderen Pferde zu beruhigen und festzuhalten. Diese Vorführung war für das Gespann keine alltägliche Sache, denn sie dienten auf dem Hof ja eigentlich als Arbeitspferde.

Viele Reiter aus den umliegenden Gemeinden wurden zu dieser Veranstaltung eingeladen und beteiligten sich rege. Die Austragungsorte wechselte jährlich. Sie fanden u. A. auch in Lütjenwestedt und Hohenwestedt statt. Zu den Disziplinen gehörten: Geländeritt, Mannschaftsreiten und Hürdenspringen. Am Beliebtesten war wohl aber das Ringreiten.

Beim Ringreiterturnier durften damals nur unverheiratete junge Männer und Frauen teilnehmen, erzählt Hinrich Trede im Jahr 2020 (86 Jahre alt). Es gab wohl auch eine Zeit, da durften junge Frauen/Mädchen gar nicht daran teilnehmen. Der Vorstand vom Ringreiterverein setzte sich jedes Jahr von Neuem zusammen aus den nachrückenden jungen Leuten. Auch Hinrich Trede gehörte für ca. 10 Jahre zu diesem Vorstand.

Anfangs wurde das Ringreiten `In der Marsch´ ausgetragen, erinnert sich Peter Zech. Er ging damals noch zur Schule und der Weg `In der Marsch´ war damals noch ein Sandweg. Als Versammlungsplatz für die Reiter diente das unbebaute Grundstück `Alte Dorfstraße 23´. Geritten wurde an der Seite entlang der Straße `In der Marsch´ bis zum Weg `Im Eck´. Nach jedem Durchgang ritten die Reiter mit ihrem Pferd den Weg `Im Eck´ zurück zum Versammlungsplatz. So konnte reibungslos bereits der nächste Reiter sein Glück versuchen.

Folgende Fotos sind im Beringstedter Archiv (Dias):

Dieses Bild, ohne Datum, wurde von Herrn Ehlers (2. Dorflehrer) aufgenommen, schätzungsweise um 1960 +/-. Sein Sohn Rolf hat später die DIAs seines Vaters digitalisiert und den Beringstedtern zur Verfügung gestellt.

Diareihe 5 032

Ein weiteres Foto hat den Titel:  Ringreiten 1957

 Ringreiten 1957

...

 

Mitte, mit silbergrauem Anzug: Hans Jakob Holm 

Als die Arbeits-Pferde so nach und nach von den Höfen durch arbeitserleichternde Traktoren ersetzt wurden, gingen auch die Veranstaltungen der Reit- und Fahrvereine auf den Dörfern zurück. Manche Vereine schlossen sich zusammen. Das Ringreiten findet auch heute noch in einigen Dörfern statt (z.B. in Puls).

Ca. 26 Jahre später begann Hinrich Krey damit das Ringreiterturnier in Beringstedt wieder aufleben zu lassen. Die ganze Familie sowie Nachbarn und Freunde halfen bei den Vorbereitungen und der Organisation.

Diese fanden dann auf der Weide hinter den Siedlungshäusern im Seegensgang, Zugang vom Wesfladen aus, statt.

 

Männer-Gesangverein Beringstedt

später Gemischter Chor

Gründung 1908

Das deutsche Sprichwort legt dem Gesang eine so hohe Macht bei, daß es meint: „Der Singende ist keiner Schlechtigkeit fähig.“  Jedem ist das Wort bekannt: „Wo man singt, da laß dich fröhlich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ In diesem geflügelten Volksspruch liegt ein großer Kern Wahrheit. Denn die Töne des Liedes veredelt die Neigung, besänftigen die Leiden- schaft, erzeugen hochherzige Tugend und erwecken aufopfernde Vaterlandsliebe. Es ist eine wundersame, fast unbezwingliche Gewalt die der Gesang auf jedes unverdorbene Menschenherz ausübt. „Es schwinden jeden Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten.“

Dies waren auch die Motive, die eine Anzahl Verehrer der edlen Sangeslust hierorts zusammen führte in dem Bestreben, in freudig ernster Vereinigung den kräftig schönen Männergesang zu pflegen. Der Verein ist gegründet und will durch gemeinsame Arbeit ideale Güter erstreben und erreichen. Zur Freude und Fröhlichkeit aller seiner Mitglieder will der Gesangverein biederen Männer die edle Sangeskunst pflegen und denselben Gelegenheit geben, sich an dem Wohlklang der Töne, an der Schönheit der Harmonie zu ergötzen und zu erfreuen. Es will denen, welche die schöne Gottesgabe des Gesangs versagt ist, aber trotzdem Gesangesfreunde sind eine reine edle Freude bereiten durch Vortrag guter Trost. Er will sich bemühen, Feste gesanglich zu verschönern und will dafür sorgen, daß besonders vaterländische Feiern der gesangliche Schmuck nicht fehlt. Es braucht wohl kaum gesagt zu werden, daß der Gesangverein vor allen Dingen geistliche Zucht, rechte Lebensklugheit, gesunde Fröhlichkeit, rechten Lebensernst sowie brüderliche Liebe pflegen und fördern will. Darum Ihr biederen Sangesfreunde, opfert Eure Zeit, schont keine Mühe die schöne Gottesgabe des Gesangs an Euch wirken zu lassen: „Im Takte fest, im Tone rein, soll unser Tun und Singen sein“. Ein Hoch dem harmonischen Klang und allen seinen Freunden!

Aus den vorhin erwähnten Motiven wurde der Gesang-Verein Beringstedt 1908 ins Leben gerufen. Die erste Übung wurde am 11. Januar unter Leitung des Herrn Lehrer Thomsen im    1. Klassenzimmer der hiesigen Schule abgehalten. Nachdem der Verein schon auf der Kaiser-Geburtstagsfeier des ebenfalls neugegründeten Kriegervereins das Fest durch Vortrag einiger Lieder hatte verschönern helfen, traten Anfang Februar 5 Mitglieder zur provisorischen Ausarbeitung des Statuts zusammen, welches dann den versammelten aktiven Mitgliedern zu Genehmigung vorgelegt und nach Änderung einiger Punkte von denselben gutgeheißen wurde. Leider wurde uns bei dieser Gelegenheit durch entstandene Meinungsverschiedenheiten ein gern gesehenes Mitglied wieder entfremdet. Es wurde sodann zur Wahl eines Vorstandes geschritten und wurden gewählt: Herr Lehrer Thomsen als Dirigent, Hermann Vohs (heute schreibt man Voß oder Voss) als Vorsitzender, Hans Looft als Cassierer, Julius Thomsen als Schriftführer und Heinrich Bruhn als Beisitzer.

Die Übungen wurden im 1. Klassenzimmer der hiesigen Schule abgehalten. Der Dirigent erhält für eine Bemühung pro Übungsabend 1 M (Mark).

Auf Antrag einiger Mitglieder ist eine Versammlung der Sänger auf heute, den 10. März 1908 im Lokale des Herrn E. Vohs (Ehler Voß, Gastwirtschaft, Steinbergstraße, später Lenschow) angeraumt. Leider muß die mangelhafte Beteiligung seitens der Mitglieder gerügt werden.

Auf der Tagesordnung stehen:

  1. Besprechung über Einführung auf den Vereinsbällen
  2. Eintrittsgeld der aktiven und passiven Mitglieder
  3. Beschlußfassung über den 1. Vereinsball
  4. Sonstiges

Nachdem die Beschlussfähigkeit der Versammlung festgestellt ist,

wird zu Punkt 1 der Tagesordnung beschlossen: Jedes aktive unverheiratete Mitglied ist berechtigt auf den Vereinsfeierlichkeiten eine Dame dann frei einzuführen. Die Teilnahme der auswärtigen Gäste kann unter der Bedingung erfolgen, daß selbige für das laufende Quartal Mitglied werden gegen Zahlung eines Eintrittgeldes von M-50 (Mark =100 Pfennige minus 50, also 50 Pfennige) und des vierteljährigen Beitrags von M-75 (25 Pfennig).

Betreffs Punkt 2 wird beschlossen: Das Eintrittsgeld wird von jetzt ab für aktive wie für passive Mitglieder auf 1 M erhöht.

Punkt 3: Die Abhaltung des ersten Vereinsvergnügens

zu Punkt 4: Sonstiges wird

1. Beschlossen: Über Beschlußfassungen und Gespräche in den Versammlungen wird den Mitgliedern Verschwiegenheit bei Strafe bis zu 5 M empfohlen.

2. Auf den Bällen ist das Tanzen mit brennender Zigarre bei Strafe von 50 Pf verboten. Ebenso soll das Aufbehalten der Kopfbedeckung vermieden werden.

Beringstedt, den 10. März 1908

 

Der Vorstand:

Thomsen                             Dirigent

Herm. Voß                           Vorsitzender

H. Chr. Looft                       Cassierer         

Julius Thomsen                  Schriftführer

H. Bruhn                              Beisitzer                                            

 

Abschrift (im März 2020) aus dem Protokollbuch des Gesangvereins Beringstedt:

Übersicht der Tätigkeit des Vereins im verflossenen Jahre, aufgestellt am 15. 2. 1911

Anläßig der diesjährigen Jahreshauptversammlung gereicht es uns wohl zur allgemeinen Freude einen Rückblick auf die Tätigkeit des Vereins im verflossenen Jahr tun zu dürfen. So gelang es uns ja nach mehreren verhergegangenen Versammlungen ein Sängerfest hierorts zu veranstalten, welches dem Gesangverein nicht nur bei Gönnern sondern auch bei Nichtmitgliedern in bessere Beziehungen gestellt hat. Ferner ersieht man in der Zunahme der passiven Mitglieder ein wachsendes Interesse an den Gesangverein. Leider war zu unserem Unternehmen die Witterung nicht hold, wodurch es manchen nicht vergönnt war an dem Feste theilzunehmen. Da wir bis dahin keinem Verbande angehörten waren wir von Dankbarkeit erfüllt als die Gesangvereine Hohenwestedt, Hademarschen, Lütjenwestedt, Todenbüttel und Innien zusagten und mit fast der ganzen Stärke der Vereine erschienen. Trotz der ungünstigen Witterung gelang es uns doch eine Einnahme von 382,70 Mark zu erzielen, was doch auf eine Rege Betheiligung schließen läßt, leider hatten wir aber auch eine enorme Ausgabe von 192,70 Mark, also restlich uns ein Reingewinn von 190 Mark welcher zinstragend bei der Darlehenskasse hier belegt ist und wohl als Fahnenfond gelten dürfte.

In Dankbarkeit gedenken wir der Tätigkeit der Einwohner und hauptsächlich des Festcomitees bestehend aus den Herren H. Looft, H. Bruhn, H. Kracht, H. Timm, J. Harms und A. Nuppnau welche wesentlich zur Hebung der Stimmung und Ausschmückung des Ortes beitrugen und den Vorstand in jeder Weise unterstützten. Bei dieser Festlichkeit wurde ferner von unserem Verein die Gründung eines Bundes der Nachbarvereine angelegt, was mit dem Resultat endete für später eine Diligierten-Versammlung einzuberufen. So wurde denn am 16.12.1910 von unserem Verein eine Diligierten-Versammlung anberaumt, die Vereine wurden vertreten von den Herren Lehrer Dunker und M. Kock Todenbüttel, H. Butenschön und H. Pohlmann Lütjenwestedt, und B. Rohwäder, J. Evers und W. Lamprecht Beringtedt und auf Berathung wurde der Sängerbund an der Westbahn gegründet. Als Bundesvorstand wurden gewählt B. Rohwäder (Vorsitzender) J. Evers (Schriftführer) und Lehrer Dunker und E. Butenschön zu Beisitzern. Ferner wurde durch eifriges Vorwärtsstreben des Vereins am 09.12. 1910 ein Ball abgehalten. Durch theatralische Aufführung und Gesangsvorträge war genannter Ball stark besucht und fiel zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Als Aufführung wurde das echte Weihnachtsglück gegeben und wurde von sämtlichen Anwesenden mit großem Interesse verfolgt. Möge der Verein noch manches solcher Feste geben.

Angefertigt von           W. Lamprecht

            Schriftführer

Am 2. Ostertag 1911 wurde die neue Fahne des hiesigen Männergesangvereins unter großer Beteiligung der Nachbarvereine und der Einwohner des Ortes geweiht. Der feierliche Akt fand bei dem Denkmal Wilhelms I unter der rauschenden Doppeleiche statt. Lehrer Nickelsen hielt die Weihrede.     (Abschrift aus der ersten Schulchronik 1884 – 1928)

 Fahne Gesangverein Rückseite für website   Fahne Gesangverein für website

 

1954     wurde aus dem Männergesangsverein der Gemischte Chor Beringstedt. Seitdem singen auch Frauen im Chor. Notwendig wurde dies, weil die aktive Sängerzahl durch die Kriegs- und Nachkriegszeit stark abgenommen hatte.

 

 

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Um 1954/55 wurde in Beringstedt eine Gefriergemeinschaft gegründet. Vorsitzender war Ehler Holm. Neben dem Spritzenhaus wurde ein Gebäude errichtet, in dem dann die Gefrierfächer eingebaut wurden. Diese konnten dann von den Mitgliedern der Gemeinschaft gemietet werden.

Friedenstraße/ Ecke Eichenweg

Umbau 1963 Spritzenhaus Gefrierhaus

Einer der Arbeiter auf dem obigen Bild ist Hinrich Hartig. Er wohnte in der Dorfstraße 20 und war in früheren Jahren nebenbei auch der letzte Nachtwächter von Beringstedt.

Bild oben: Blick von der Friedenstraße. Bild unten: Blick vom Eichenweg, gegenüber Hof Wendell

Spritzenhaus Gefrierhaus 1963

Kleingartenverein

In den Nachkriegsjahren wurde in Beringstedt ein Kleingartenverein gegründet.

Da 1945 sehr viele Heimatvertriebene hier in Beringstedt auf dem Bahnhof eintrafen und untergebracht werden mußten, herrschte eine allgemein große Not an Wohnraum und Lebensmitteln. Zwar gab es Lebensmittelkarten mit denen man das Allernötigste bekam, diese waren jedoch stark rationiert und reichten bei Weitem nicht für die menschlichen Bedürfnisse, vor allem an frischem Gemüse, Kartoffeln etc.

Von der Gemeinde Beringstedt wurden daher Flächen zur Verfügung gestellt, damit diese Menschen hier die Möglichkeit zur Selbstversorgung bekamen. Diese Flächen waren:

-          Die Schulkoppeln, die auf der rechten Seite an der Straße Richtung Puls lagen, siehe Bild:     Schulkoppeln

-          Das Gelände hinter dem Schulgebäude

-          Im Birkenweg

-          Auf dem Saar

1954 feierte der Kleingartenverein ein Erntefest in der Gasthof Ott (Bahnhofsgaststätte) und lud hierzu alle Beringstedter ein:

Kleingartenverein 1954

 

...

 

-abgeschrieben aus den Aufzeichnungen von Otto Bolln-

Nach dem sogenannten nordischen Krieg von 1700-21 mit seinen verheerenden Folgen für Land und Leute wurde die

Beringstedter St. Vitus Gilde

im Jahr   1744   gegründet.

Der uns eigentümlich klingende Name rührt von dem katholischen Märtyrer und Heiligen Veit Vitus von Sizilien, einem der 14 kath. Nothelfer her. Gedenktag ist der 15. Juni.

Die Beringstedter Gilde gelangte zu großem Ansehen und relativ großer Verbreitung. Die Beringstedter Gilderolle (Statuten = Satzung) war Vorbild für die 1573 gegründete Mehlbeker Gilde, als diese 1840 ihre Statuten erneuerte. Über die Beringstedter Gilde St. Vitus gibt es einen Bericht in der `Heimaterde´, der Beilage zur Schlesw.-Holst. Landeszeitung von 1960, Seite 245.

Gilden, d.h. organisierte Hilfe auf Gegenseitigkeit gab es schon im 16. Jahrhundert, so die Ölixdorfer Gilde von 1539 (gegründet) und von Johann v. Rantzau auf Breitenburg `konfirmiert´, d.h. gutgeheißen. Diese hatte im 17. Jahrhundert 400 Mitglieder, war die größte Gilde im Land und hatte Mitglieder auch in Schenefeld und Hohenwestedt. Das Gildewesen wurde gerade von den Rantzaus auf Breitenburg, Drage und Mehlbek gefördert.

Die Beringstedter Gilde von 1744 hatte ebenfalls zahlreiche Mitglieder in den umliegenden Dörfern. Das Gildefest wurde jährlich am 15.6. gefeiert, also zwischen Heu- und Kornernte.

15 Jahre lang fand das Gildefest auf der Diele des Hauses Kaltenbach statt.

Später wurde auf der Diele eine hölzerne Tanzfläche ausgelegt, die von dem Gastwirt Hinrich Bolln in Reher entliehen wurde.

Als Vorstandsmitglieder sind vor 100 Jahren genannt:

                   Claus Wohlers                            Beringstedt

                   Lehrer Lindemann                    Beringstedt      Schriftführer   (Dorflehrer von 1856-81, Alte Schule)

                   Peter Brandt                               Oldenborstel

                   Michael Ahmling                       Puls

                   Jürgen Jacobs                             Seefeld

                   Markus Haß                                 Osterstedt

Viele Jahre war unser Großvater (mütterlich) der sogenannte `Pottmeister´ und

Jürgen Sievers (1828 bis 1893) Gildeschreiber. Durch die strenge Einhaltung der Statuten (er war Königlicher Chausseeaufseher, Beamter) verschaffte er sich zwar Ansehen, mitunter aber auch Gildemitglieder, die ihm nicht wohlgesonnen waren.

 

 

Gildefahne Bild für homepage

Die Gilde-Fahne. Sie wurde in mühevoller Handarbeit gestickt von den Beringstedter Frauen: Irmi Jürß (links) und Annemarie Rubien (rechts) 

Ein Bericht zur Beringstedter St.-Vitus-Gilde, geschrieben (2020) von Marlene Sievers:

Die Beringstedter St. Vitus-Gilde wurde 1744 gegründet, zu einem Zeitpunkt, wo Schleswig-Holstein zu Dänemark gehörte. Der König Christian VI war gleichzeitig Herzog der Herzogtümer Schleswig und Holstein, sowie König von Norwegen und Dänemark.

Die St.-Vitus-Gilde wurde in einer Epoche des Wohlstandes gegründet, damit niemand unverschuldet in Not und Armut z. B. durch ein Feuer geriet.

Der Grundsatz der Gilde lautete: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“.

Im Vorstand der Gilde gibt es folgende Vertreter:

  1. Vorsitzenden (Ältermann)
  2. Geschäftsführer/in
  3. Stellvertretende/n Vorsitzende/n

und zusätzlich 3 weitere Vorstandsmitglieder und mindestens 3 weitere Schauleute (Rechnungsprüfer)

Die Gilde hat Kriege, Inflationen und Währungsreformen überstanden, sowie alle Probleme bewältigt. Sie hat sich stets den Bedürfnissen der Gildemitglieder angepaßt.

Heute versichert die St.-Vitus-Gilde selbst: Landwirtschaftliches Inventar, Hausrat und Glas. Sie betreibt außerdem die Vermittlung von Wohngebäude-, Privat-Haftpflicht-, Hunde- und Pferdehaftpflicht-, Unfall-, Kfz-Versicherung und Sterbekassen-Versicherung.

Die Beringstedter Gilde ist, wie andere Gilden auch, dem Verband der Versicherungsvereine angeschlossen. Rückversichert bei Großschäden ist sie bei der Kieler Rückversicherung.

Erste Aufzeichnungen gibt es seit 1892 (Protokollbuch). Jährlich findet eine Kassenprüfung, Vorstandssitzung und Mitgliederversammlung statt und -evtl. falls nötig- eine außerordentliche Mitgliederversammlung. Die Mitgliederversammlung ist für alle Mitglieder. Sie erhalten dann Informationen zum Geschäftsbericht, den Bericht des Kassenprüfers, es werden Wahlen vorgenommen und Sonstige Anfragen besprochen. Danach gibt es für alle Mitglieder eine Kaffeetafel und später ein gemeinsames Abendessen, wo im Anschluß das neue Königspaar vorgestellt wird und dies dann mit einem gemütlichen Beisammensein endet.

Jedes Jahr wird auf dem Gildefest bei den Frauen eine Gildekönigin durch Fischstechen und bei den Herren ein Gildekönig durch Luftgewehrschießen ermittelt.

Seit dem 15. Juni 1950 durften das erste Mal Frauen an dem Gildefest teilnehmen.

Heute versichert die Gilde in ganz Schleswig-Holstein.

Früher waren die Bezirke der Gilde: Puls, Reher, Schenefeld, Wapelfeld, Hohenwestedt, Remmels, Nindorf, Tappendorf, Nienborstel, Dörpstedt, Todenbüttel, Stelle, Nordhastedt, Seefeld, Lütjenwestedt, Haale und Beringstedt.

Bis 1969 fanden die Mitgliederversammlung und die Gildefeier Mitte Juni statt, danach ab 1970 Ende Mai (wegen der Heuernte wurde hier eine Änderung vorgenommen).